ankgebet   Man soupierte; die Busen blieben offen, aber die Gesprächsthemen waren anständig.

Als man sich zum Weggang rüstete und keine Gefahr mehr war, daß wir noch einmal geil würden, bat man mich zu befehlen, daß die sechs Scheiden und zwölf Brüste entblößt und zum Abschied geküßt würden. Ich war einverstanden. Sogleich wurden Conquette, Tendrelys, Rose-Mauve, Minonne, Connette und die Brideconin geschürzt und auf die Betten gelegt; die fünf Männer leckten noch einmal die Muscheln und küßten die Brustspitzen; die Damen faßten und küßten unsere Glieder und nahmen sogar das meine in den Mund und sagten:

»Lebwohl für acht Tage, unvergleichliches Glied!«

Man wollte schon gehen, als man plötzlich die schöne Frau Vitnègres sich auf die Knie werfen und beten sah. Sie rief:

»Heilige Jungfrau Maria, die Pantheros einst im Bett des Hahnrei Josef vögelte, aus welchem Ehebruch der süße Jesus entsproß, der Liebhaber der öffentlichen Hure Magdalena von Bethanien, deren Zuhälter der Vagabund Jesus war, der, zum großen Bedauern der heiligen Hure, nachher den heiligen Johannes, seinen Lustknaben, von hinten bestieg – heilige Jungfrau Maria, Jungfrau, wie ich es bin, wir danken dir für diesen glücklichen Wollusttag; sei uns gnädig und laß uns am nächsten Sonntag einen gleichen genießen! Und du, heilige Magdalena, die Jesus vögelte, erhalte mir die Gunst des männlichen Samens wie dir! Du, die mit Pharisäern, mit Herodes, mit Pontius Pilatus sogar schliefest, um für deinen Zuhälter Jesus sorgen zu können, verschaff mir reiche Liebhaber, daß ich meinen würdigen Vater in seinem Alter unterstützen kann. Du Ideal eines Mannes und Zuhälters, holder Jesus, Geliebter der Musterdirne Magdalena, erhalte mir durch deine Macht die Scheide immer eng und weich, den Busen immer fest, die Haut immer weiß, die Schwänze meiner Geliebten immer hart, ihre Eier immer gefüllt, laß meine Absätze, die mir soviel Reiz verleihen und alle Welt aufreizen, meinen Füßen niemals Schwielen machen, sondern erhalte diese Füßchen noch lange Zeit so verführerisch wie jetzt!«

»Amen! Amen!« rief die ganze Gesellschaft.

Dann gingen alle fort, sehr erbaut von der wahrhaft erleuchteten Frömmigkeit meiner Tochter.

»Ja«, lautete das allgemeine Urteil, »das nennt man die wahre Naturreligion erfassen und die Gottheit anbeten, wie es ihr zukommt, indem man sie um vernünftige Dinge anfleht. Ah – sie ist ein Musterweib –!« - Restif de la Bretonne, Anti-Justine

 

Dank

 

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