ampfmaschine Die
Menschen um mich waren, auch wenn sie mit mir sprachen, lediglich Gestalten.
Ich hatte so gut wie vergessen, daß sie lebendig, daß sie nicht nur Automaten
waren. Freundschaft war nur eine unglaubhafte Legende. Inmitten ihrer bevölkerten
Straßen und Versammlungen ging ich einsam umher und (abgesehen davon, daß es
mein eigenes Herz und nicht das eines anderen war, das ich immerzu verzehrte)
auch wild wie der Tiger im Dschungel ... Für mich war das Universum völlig ohne
Leben, Zweck und Willen, ja nicht einmal Feindseligkeit existierte. Es war eine
einzige riesige, tote große Dampfmaschine, die sich in ihrer leblosen Gleichgültigkeit
vorwärtsbewegte, um mich Glied für Glied zu zermalmen ... Ohne Hoffnung, empfand
ich auch keine bestimmte Furcht, sei es vor Menschen oder dem Teufel. Und doch
lebte ich seltsamerweise in einer beständigen, unbestimmten quälenden Furcht,
zitternd, reizbar und voller Angst vor ich weiß nicht was. Es war mir, als würden
alle Dinge oben im Himmel und unten auf der Erde mich verwunden, als wären Himmel
und Erde nur der grenzenlose Rachen eines Ungeheuers, in dem ich bebend wartete,
verschlungen zu werden. - Thomas Carlyle, nach Aldous Huxley, Himmel
und Hölle (Anhang, zuerst 1956)