adalogie  (Die Szene ist grausig dunkel, es regnet Schrippen bei Mondlicht. Links stand früher ein Haus. Aus der Vergangenheit tritt auf: der Monteurdada, nach ihm der Dadasoph.)

Monteurdada: Ich fühle mich so verlassen. Meine Augen sind zwar erst geschliffen worden, aber bei dieser revolutionären Atmosphäre, die wir jetzt haben . . . ich glaube, es muß was geschehen. So mit'n Schillerkragen und Räuberpoesie. Sonst wird's ganz schlimm. Woll'n 'mal 'n Lied singen. Bißchen Kunst. (Er singt):

Herr Hölz, der spielt das Grammophon,
Herr Ebert wird ganz wild davon,
Der Seeckt, der steht am Gartenzaun
Und will ihm hinten drauf eins hau'n.

'N gutes Lied, 'n schönes Lied. Unn da sagen die Menschen, ich hätte schlechte Zähne. Diese Trottel, die Dadaisten; wenn ich so d'ran denke, was für Rindviecher es gibt, die nichts vom Photographieren verstehen. Da ist zum Beispiel der Dadasoph, bildet sich ein, er wäre was. Ganz einfach 'ne . . . still, da kommt er schon.

Dadasoph: Ach guten Tag Monteur, gut, daß ich Dich treffe. Knöpf mir mal das linke Ohr auf, ich muß bis heute Abend noch was für Dada 3 dichten, hab' mir aber die Hand verstaucht und kann nicht in meinen Kopf gelangen.

Monteurdada:  Du bist ein häßlicher Mensch. Du verlangst von mir Dinge, die Du selbst nicht machen willst. Ich werde Dich von Grosz zeichnen lassen, damit Du siehst, wie häßlich Du bist.  - Raoul Hausmann, Bilanz der Feierlichkeit. Texte bis 1933 Bd. 1. München 1982

 

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