achslied
 

»Finster lauern über Erden
auf dem Hügel festgebannt.
Heute muß er Thron hier werden!
Frisch, ihr Dachse, seid zur Hand!

Und der Vater greis,
gar nichts davon weiß.

Soll man die drei Dachse loben,
die der Heimat fern hier toben?

Heringsdamen seh ich springen!
Drei! Die Massen sind im Fluß.
Wollen auf den Thron eindringen,
was mit Sang man fördern muß.

Doch im Klang nicht rein
singen sie nicht fein,

klingt wohl reichlich nach Metalle,
scheußlich ihre Stimme schalle.
Mutter Hering schreckt aus Träumen,
sucht und geht zum Dachs hinein.
›Dacht', die Töchter lang schon säumen,
müssen bei den Dachsen sein.

Zu den Kindern, frisch!
Sie vergessen sich.

Sind zu dumm noch, um zu weichen,
halten nichts von Warnungszeichen.‹

›]a, sie sind nun wohl von hinnen;
die Familie ging zu Bruch.
Doch bevor sie ganz entrinnen,
machen wir uns auf die Such '!‹

rief der Dachs da aus
und verließ das Haus!

Rauschend schwamm in einem Bogen   .
auch der Hering auf den Wogen.«

» Wohltätig ist des Hügels Macht,
wenn ihn gezähmt der Dachs bewacht,
und was er bildet, was er schafft,
das danken wir ihm schmeichelhaft;
doch furchtbar wird die Schmeichelkraft,
wenn sie der Fessel sich entrafft,
einhertritt auf der eignen Spur
der freie Hering die Natur.
Wehe, wenn wir euch mal fassen,
wenn mal wächst der Widerstand,
wenn wir als belebte Massen
setzen euren Thron in Brand!
Denn die Elemente hassen
das Gebild aus Dachsenhand.«  

 - Lewis Carroll, Sylvie & Bruno. München 1986 (Goldmann 8552, zuerst 1889)

 

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