WEIHNACHT AM HUDSON
Der graue Schwamm da! Der eben abgekehlte Seemann da. Der
große Fluß da. Die Brise da mit dunklen Grenzen. Die Schneide,
Liebstes, da, die Schneide. Ein paar Matrosen kämpften mit der
Welt, der Welt der Kanten, die sich schneiden, die alle Augen
sehn, der Welt, die ohne Pferde man nicht kann durcheilen. Ein
Seemann, hundert, tausend war'n dabei, zu kämpfen mit der Welt
der scharfen Schnelligkeiten, unkundig dessen, daß die Welt allein
am Himmel war.
Allein die Welt am Himmel, der allein. Die Hämmerhügel sind
und der Triumph des dichten Grases. Die Emsenhauf en sind, die
wimmeln, und im Morast die Münzen. Allein die Welt am Himmel,
der allein, und auch der Wind am Ende aller Dörfer. Der Wurm
sang von des Rades Schrecken, der abgekehlte Seemann sang vom
Wasserbären, der bestimmt ihn zu umschlingen war; und alle sangen
halleluja, halleluja. Öder Himmel. Es ist ganz gleich, gleich!,
halleluja.
Ich hab die ganze Nacht verbracht bei den Gerüsten in den Vorortstraßen, derweil
das Biut am Stuck der Bauprojekte mich verließ, und während die
zerrißnen Segel einzuziehn ich den Matrosen half. Und stehe nun
mit leeren Händen im Geräusch der Mündung. Nicht wichtig, daß
mit jeglicher Minute ein neugebomes Kind die kleinen Zweige seiner
Adern regt, und daß die Viper, die gebiert frei unter dem Gezweig, den
Blutdurst derer stillt, die nach dem Nackten äugen. Dies ist,
was wichtig: Leere. Welt allein. Und Mündung. Des Morgens Dämmer
— nein. Kraftlose Märe. Nur dieses: Mündung. O grauer Schwamm,
der mein ist! O Hals, der mein und eben erst durchschnitten! O
großer Fluß, der mein ist! O Brise du, die mein, mit Grenzen,
die nicht mein sind! O Schneide meiner Liebe, o Schneide, die
versehrt!
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