repitus   CREPITUS läßt sich hören.

Früher wurde auch ich verehrt. Man goß mir Trankopfer aus. Ich war ein Gott! Der Athener begrüßte mich als glückliches Vorzeichen, der fromme Römer verfluchte mich mit geballten Fäusten, und der Oberpriester Ägyptens, der keine Bohnen aß, zitterte bei meiner Stimme und erbleichte bei meinem Geruch. Als der Soldatenessig auf unrasierte Bärte troff, als man Eicheln, Erbsen und rohe Zwiebeln aß und der zerteilte Bock in ranziger Hirtenbutter briet, da schämte sich niemand vor seinem Nachbarn. Die deftige Nahrung führte zu donnernder Verdauung. Und die Leute erleichterten sich gemächlich auf den sonnenwarmen Feldern. Ich erregte so wenig Ärgernis wie die anderen Lebensbedürfnisse, wie Mena, die die Jungfrauen beunruhigt, wie die sanfte Rumina, die die pralle, von bläulichen Adern durchzogene Ammenbrust schützt. Ich war fröhlich. Über mich durfte man lachen! Und der Tafelnde blähte sich behaglich, weil es mich gab, und ließ seiner Freude durch alle Körperöffnungen freien Lauf.

Ich hatte stolze Tage. Der gute Aristophanes machte mich bühnenfähig, Kaiser Claudius Drusus setzte mich an seinen Tisch. Majestätisch ging ich in den mit Purpurstreifen besetzten Senatorengewändern um! Die Goldgefäße donnerten wie Pauken unter mir; - und wenn sich die Eingeweide des Herren, mit Muränen, Trüffeln und Pasteten vollgestopft, geräuschvoll entleerten, erfuhr die aufmerksame Welt, daß Caesar gespeist hatte!

Jetzt bin ich ins niedere Volk verbannt und schon mein Name ruft Empörung hervor!

Und Crepitus entfernt sich ächzend. - (vers)

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Furz