Couchrede  Couchrede, ungefähr. Wenn diese neuen Faxen einreißen, werde ich bald den Haushalt am Abend nicht mehr erpacken. Gestern erwischte ich mich dabei, wie ich die gebügelten Leintücher mehrmals zusammenfaltete und wieder auseinandernahm. Dann fiel mir ein, daß ich das mit schmutzigen Fingern getan hatte. Ich nahm die gefalteten Leintücher alle wieder auseinander und kontrollierte, ob man einen Fettfleck merkte. Ich merkte keinen, aber beim Zusammenfalten wieder bildete sich eine Schnauze. Ich wollte sie kurzerhand mit der reingesteckten Hand glätten, aber es gelang nicht ohne neuerliches Auseinandernehmen. Da läutete es. Ich wollte einen Wutausbruch kriegen, aber ich nahm mich zusammen und öffnete. Es war nur die Frau Mrazek, die für mich ein Nachnahmepaket übernommen hatte, während ich im Milchgeschäft arbeitete. Ich fand kein Kleingeld und mußte mir merken, wieviel mir Frau Mrazek an Wechselgeld schuldete. Außerdem raschelte es im Paket verdächtig, ein Glas war vielleicht hin. Solang Frau Mrazek in der Tür stand, beherrschte ich mich. Als ich dann aber zumachte und auch noch der Schlüsselbund mit allen Barten nach oben vom Guckerknopf fiel, warf ich mich auf die Couch, trommelte in die Polster, biß hinein, bis meine Zähne schmerzten, und fing schreiend zu weinen an. Es schüttelte mich am ganzen Körper. Das Kontrollieren und Toben, wenn zuviel zusammenkam, hatte ich auch als kleines Mädchen manchmal gehabt, zum erstenmal, als mein Vati mit der blöden Ordnung im Kinderzimmer anfing. Da war meine Kindheit aus.  - (met)
 
 

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