Clou  Der Clou des Abends war ein Stück von Tzara: ‹Le cœur à gaz›. Ich erinnere mich an diese Abendveranstaltung, deren Ende von einer Unordnung gezeichnet war, die zu einer regulären Schlacht führte. Als die Veranstaltung bis zur Aufführung von ‹Le cœur à gaz› gekommen war, wurden die Darsteller in ihrem Spiel abrupt unterbrochen. Heftige Proteste ertönten aus dem Publikumsraum. Dann ein unerwartetes Zwischenspiel; - Breton kletterte auf die Bühne, und fing an, auf die Darsteller einzuschlagen. Diese, eingezwängt in Sonja Delaunays Kostüme aus steifem Karton, konnten sich gegen die Schläge nicht verteidigen und versuchten, mit kleinen Schrittchen zu entfliehen. Ohne Rücksicht ohrfeigte Breton Crevel, und mit einem Schlag seines Stockes brach er Pierre de Massot den Arm. Das überraschte Publikum fing nun auch an zu reagieren. Der erbarmungslose Angreifer wurde zu Boden geworfen. Aragon und Péret kamen ihm zu Hilfe. Alle drei wurden überwältigt und gewaltsam und mit zerrissenen Jacken hinausgeworfen. Die Ruhe im Raum war wiederhergestellt, als nun Eluard seinerseits auf die Bühne stieg. Bei einem Freunde von Tzara überraschte diese Geste. Aber die Zuschauer befaßten sich nicht mit solchen Feinheiten, und der Autor von ‹Répétitions› wurde sofort von einem ganzen Trupp angegriffen, der durch die vorhergehende Keilerei schon in Schwung gekommen war. Eluard unterlag der Übermacht und rollte über die Rampe in einige Scheinwerferlampen, die explodierten. Die Freunde versuchten, den zarten Dichter vor weiteren Repressalien zu schützen, während im Saal nach der Polizei gerufen wurde. Nachdem sich der Krach allmählich gelegt hatte, erschien die Ruhe anormal. - Georges Hugnet, nach: Hans Richter, Dada - Kunst und Anti-Kunst. Köln 1964
 
 

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