hesterton
Das CHESTERTON
bedient sich nur unbeobachtet seiner
Beine, vor andern nie. Öffentlich geht es immer auf dem Kopfe
und hat es darin zu einer Virtuosität gebracht, welche ihm erlaubt,
jede beliebige Gangart auf dem Kopfe zu gehen: Das Chesterton
kann schlendern, schreiten, torkeln, taumeln, marschieren, hüpfen,
springen, laufen, allles auf dem Kopfe. Zum Schrecken der Gläubigen
liebt das Chesterton, la tête terrible, diese seine Virtuosität
besonders in Kirchen während des Gottesdienstes zu zeigen. Es
hält sein Auf-dem-Kopf-Gehen für den unwiderleglichsten Beweis
für das Dasein Gottes. -
(bl)
Chesterton (2) Das Ideal wäre, daß jeder
Mensch mit Hilfe von reiner oder angewandter Religion
zur Selbsttranszendenz gelangen könnte. Es ist sehr unwahrscheinlich,
daß dieses Ziel in der Praxis je zu verwirklichen sein wird.
Es gibt getreue Angehörige einer jeden Kirche und wird sie immer
geben, denen Frömmigkeit leider nicht genügt. G. K. Chesterton,
der ebenso lyrisch über das Trinken
wie über das Beten zu schreiben wußte, kann als ihr beredsamer
Sprecher dienen. - Aus: Aldous Huxley, Die Pforten der
Wahrnehmung (zuerst 1954)
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