harakter, weiblicher Wie die Natur die Erdensorgen geteilt hat, sonderte sie auch die Kräfte für sie. Alles soll zu einem schönen Ganzen wirken, ein Ganzes soll die strebenden Kräfte bilden. Ein Körper — steht die irdische Schöpfung da, dessen Haupt der Mann, dessen Herz das Weib ist. Der zartere, kleinere Teil ist deshalb nicht der geringere. Vom Herzen strömt das lebentragende Blut in alle übrigen Teile des Leibes; ein Druck am Herzen — und das schöne, rege, gesunde Leben gerät in Stockung; ohne Herz kein Leben. Vom Haupte, als dem Sitze des Geistes, gehen Licht und Schatten über die Welt der Erscheinungen aus, die sich im Herzen erzeugen. Einig sei das Menschenleben! Gleich wie aber die Leidenschaft, ein Kind des Gemütes, nie die leitende Hand des Verstandes fahrenlassen darf, ohne zu straucheln: so darf auch im großen Körper des Menschenlebens das Weib, als dessen Herz, nie des Hauptes Führung von sich weisen, wenn nicht Störung eintreten soll. Es ist hiermit gesagt, daß im Gemüte der Gesamtwert des Weibes, das Gemütsleben, sein Charakter sei. Je treuer und heiliger die Ausbildung des Herzens betrieben wird, desto näher kommt das Weib seinem Berufe, desto klarer unterscheidet es sich vom Manne, desto deutlicher tritt der von der Natur angewiesene Charakter heraus: und so dürfte jenes Weib das liebenswürdigste sein, welches sich am weiblich reinsten charakterisiert und jenes Land das hierin glücklichste heißen, dessen Frauen im allgemeinen dieses zarte Gepräge des Gemütes an sich tragen. Deutschland, wir dürfen es mit Stolz aussprechen, ist dieses Land; die deutschen Frauen sind es, deren Charakter dem Normalwesen, dem Typus des Weibes, am nächsten steht. Der allzu leichte Elfentritt der Französin (ich spreche im allgemeinen) leidet selten jenen Gang des ehelichen Verhältnisses, der zum wahren häuslichen Glücke führt. Die Ungebundenheit der Italienerin, ihre schrankenlose Natürlichkeit und Männlichkeit lassen an kein reines Seelenbündnis denken. Der Bewohner des Nordens, kräftiger, strenger, redlicher — beherrscht das Weib, ohne es zu tyrannisieren, jedoch weiß er an der besten Frau nicht viel mehr als die emsige Magd zu würdigen und zu fordern. Amerikanerinnen, Engländerinnen, Russinnen, Schwedinnen usf. sind gute wackere Hausfrauen, aber etwas steriler Gemütsart. — Nur der Deutsche (versteht sich, eben so allgemein gesprochen) ist geeignet für häusliches Leben, für häusliches Glück, weil nur er für Glauben an weibliche Redlichkeit Sinn hat, Geschmack an friedlicher Einförmigkeit mit der schönen Gabe vereint, oder wenigstens im nötigen Grade verbindet, sich selbst zu genügen, nach innen zu leben und auch in beschränkten Kreisen sich heimisch und zufrieden zu fühlen. - (conv)
 
Weiblichkeit Charakter
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