Caligula war hochgewachsen, seine Gesichtsfarbe sehr blaß, sein Körper unnormal dick; Hals und Schenkel dagegen waren sehr dünn, Augen und Schläfe tief eingefallen, die Stirn breit und finster, das Haar dünn mit einer Glatze auf dem Scheitel, der übrige Körper aber stark behaart. Damals galt es als Verbrechen und mit Lebensgefahr verbunden, wenn er vorüberging, von oben her auf ihn herabzusehen oder selbst aus irgendeiner Veranlassungen seiner Nähe auch nur das Wort „Ziege" auszusprechen*. Seinem schon von Natur abschreckend häßlichen Gesicht suchte er absichtlich noch einen wilderen Ausdruck zu geben, indem er vor dem Spiegel sich alle möglichen schrecklichen Grimassen und Fratzen einstudierte.

Gesund war er weder an Leib noch Seele. Als Knabe schon iitt er an epileptischen Krämpfen. Als er erwachsen war, konnte er zwar Anstrengungen wohl aushalten, doch überfiel ihn häufig eine plötzliche Schwäche. Er konnte dann weder gehen und stehen, noch sich überhaupt soweit zusammennehmen, um sich nur notdürftig aufrecht zu halten. Den Ausbruch seiner Geisteskrankheit hatte er selbst an sich beobachtet. Wiederholt dachte er daran, sich irgendwohin zurückzuziehen und eine Kur gegen sein Gehirnleiden zu gebrauchen. Man glaubt, seine Gattin Cäsonia habe ihm einen Trank verabreicht, der zwar nur ein Liebestrank gewesen sein sollte, aber doch den Ausbruch von Wahnsinn zur Folge gehabt hätte.

* Vergleichspunkt: Behaarung und dünne Beine.

 - (sue)

Römer, alte Cäsar

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