utterkellertreppengefalle Eine Kuriosität, die sich beim späten Goethe findet (in den Gesprächen mit Biedermann); der Dichter äußert sich darüber kritisch-amüsiert: »Die Berliner Sprachverderber sind eben doch auch zugleich diejenigen, in denen noch eine nationelle Sprachentwicklung bemerkbar ist, z. B. »Butterkellertreppengefalle«, das ist ein Wort, wie es Aristophanes nicht gewagter hätte bilden können, man fällt ja selbst mit hinunter, ohne eine Stufe zu verfehlen.«
Eduard Spranger, in seiner Aufsatzsammlung »Berliner Geist«,
meint, den greisen Weimaraner korrigieren zu müssen: es könne sich
da nur um einen Bulettenkeller gehandelt haben. Die Besserwisserei hat aber
nicht viel für sich: Ein Butterkeller (wegen der Kühlung) ist
naheliegender als ein Bulettenkeller, auch ist (wegen der Glitschigkeit
ausgeschwappten Rahms) das Gefalle da plausibler. Fazit: Goethe hat immer
recht, und alles ist in Butter. Allenfalls könnte Aristophanes
pikiert sein. - Dieter
Hild
ebrand, Berliner
Enzyklopädie. München 1996 (dtv 12224, zuerst Hanser 1991)
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