usinessman,
amerikanischer
Chiclitz hat tatsächlich eine Marktlücke ausbaldowert, mit der er noch
aus den Truppenverlegungen Geld schlagen wird. Er schachert gerade mit den Special
Services um einen Exklusivvertrag über die Organisation und Durchführung der
Äquatortaufen auf sämtlichen Truppentransportern, die die Hemisphäre wechseln.
Und Chiclitz selbst wird so oft als möglich das Royal Baby spielen, das wird
festgeschrieben. Er träumt schon jetzt von den Generationen von Kanonenfutter,
die auf Knien zu ihm hinrutschen werden, um seinen Bauch zu küssen, während
er Truthahnkeulen und Eiskremtüten verschlingt und sich die Finger im Haar der
«Kaulquappe» zu seinen Füßen abwischt. Offiziell ist er einer der amerikanischen
Industriellen, die mit der T-Force hier sind, um auf deutsche Technologien Jagd
zu machen, auf Geheimwaffen im besonderen. Drüben hat er in Nutley, New Jersey,
eine Spielzeugfabrik. Wer wird je einen Verkaufsschlager
wie den Juicy Jap vergessen können, jene Japs-Puppe, die man mit Tomatenketchup
füllte und anschließend durch mehrere vorperforierte Schlitze mit dem Bajonett
durchlöcherte, bis das Ding in Stücke flog, 82 täuschend glitschige Plastikteile,
die durchs ganze Zimmer spritzten? o-oder Shufflin' Sam, ein Geschicklichkeitsspiel,
bei dem man einen Neger erschießen muß, ehe er mit der Wassermelone wieder zurück
über den Zaun ist, eine wirkliche Herausforderung für die Reflexe von Schuljungen
und Mädchen aller Altersstufen? Im Augenblick trägt sich die Fabrik gerade selbst,
aber Chiclitz hat schon ein Auge auf die Zukunft geworfen. Das ist auch der
Grund, weshalb er diese Pelzaktion aufgezogen hat, bei der ihm die Michaeliskirche
als Stammlager für die ganze Region dient. «Sparmaßnahmen. Ich muß die Kapitaldecke
strecken, bis ich weitersehe», und er kippt Champagner in goldene Kommunionskelche,
«bis sich abzeichnet, wo die Chancen liegen. Ich für meinen Teil glaube, daß
diese V-Waffen eine große Zukunft haben. Die werden noch mal ganz groß rauskommen!»
- Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei
Hamburg 1981