Bungalow »Was gibt es anstrengenderes als die entzifferung eines ostindischen briefes in den tagen einer mörderischen hitze, zumal einem die dazu verwendete spräche ein bungalow mit sieben giebeln ist?« sage ich zum unterchef des postamtes von Wystreham und lege die viereckige leselupe meines Urgroßvaters mit einer betrübten bewegung neben die kleine zimmerpalme auf den gueridon des speisesaales. Der unterchef blickt von seinem halbaufgegessenen kotelett verwundert auf und betrachtet mich wortlos mit runden äugen. »Ja«, sage ich, »die entzifferung oder, wenn sie es so wollen, die dechiffrierung eines Schreibens in einer manipuri genannten spräche, die man in der provinz Manipur ebenso geläufig verwendet wie hier das französische ..« »Und sie haben einen solchen brief erhalten?« fragt endlich der unterchef, während er mit dem stumpfen messer einen neuen bissen seines koteletts zur echtsäbelt. »Heute morgen«, sage ich, »brachte ihn mir Jimmy, ihr labradorhund, vor die haustüre ..«

»Jetzt entsinne ich mich auch«, sagt der unterchef, »mir fiel die himmelblaue briefmarke auf, oder war sie salatgrün?« Monsieur FenouÜlard sticht bei diesen Worten tatsächlich in seinen salat und stopft sich den mund voll. »Sie ist weizenblond«, sage ich, »völlig ausgebleicht, dürfte ursprünglich orange gewesen sein - das schreiben ist schließlich seit drei wochen auf dem weg; und das bei dieser sengenden hitze ...«   - (dru)

 

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