Der Barkeeper polierte gerade ein Glas »Was darf's sein, Gentlemen?« fragte er Er hauchte das Glas an, hielt es gegen das Licht, rieb dann den Beschlag mit seinem Lappen ab Sie bestellten drei doppelte Bushmills' Irish Whiskey. Die Bulldogge hatte aufgehort zu saufen, betrachtete sie. Der Mann sagte gerade »Komm schon, Champion, sauf es aus..« Er versuchte, der Bulldogge das Bier ins Maul zu gießen, aber der Hund schnaubte, wollte nicht trinken.
Williams, der dem Hund am nächsten war, schauderte. »Ich hoffe, er ist nicht so wild, wie er aussieht.« Er rückte seinen Hocker näher an Cranes' heran.
Der Kiefer des Barkeepers knirschte, wenn er sprach, als ob er Gras kauen wurde. »Der Hund tut keinem was. Er ist sanft wie ein Kätzchen.« Er fügte mit drei Kaubewegungen hinzu » - außer wenn er betrunken ist «.
»Gott,« sagte Williams »Wie geht's ihm jetzt?« Das Tuch in einer Hand, das Glas in der anderen, starrte der Barkeeper nachdenklich auf die Bulldogge. »Er ist nur ein bißchen mit Bier abgefüllt. Das hat nichts zu bedeuten. Erst von scharfen Sachen wird er unangenehm. «
Der Hund stolzierte an der Bar entlang auf Williams zu. Er hatte den wiegenden Gang, die O-Beine eines Cowboys. Aus Topasaugen schaute er scharf auf Williams, setzte sich drei Fuß von ihm entfernt hin, bellte einmal, urplötzlich und laut. »Das heißt, er will einen Drink«, erklarte der Barkeeper. »Mein Gott' Geben Sie ihm einen.« Williams' Schulter preßte sich gegen Cranes' Arm. »Geben Sie ihm Bier.« »Nein«, sagte der Barkeeper. »Er will Whiskey.« »Aber Sie sagten doch, von scharfen Sachen wird er unangenehm.«
»Er wird noch schlimmer, wenn man ihm was abschlägt.«
- Jonathan Latimer, Leiche auf Abwegen. Zürich 1988 (detebe 21592, zuerst
1936)
- Daniel
Defoe, Colonel Jacques. In: D.D., Romane in zwei Bänden. München 1968 (zuerst
1722)
Bulldogge (3) Schnudi, der kleine Zwergbulldogg,
ist nicht mehr. Ein alter Mann mit stechendem Bart, einem Pinkel auf den Schultern
. . . Ahasver ... ist in den Hof gekommen, hat sein »Handlé« gerufen, die Ankunft
des Fremden scheint den Hund irritiert zu haben, er fuhr los. Der Hausierer
ruft ein-, zweimal: »Marschierst?!«, der Hund hört nicht, schnappt nach den
Beinen des Eindringlings. Der spuckt ihm dämonisch zwischen die Augen, und der
Hund dreht sich wie wahnsinnig im Kreis herum, mit der kurzen Zunge bemüht,
den Fremdkörper über der Nase zu entfernen. Es gelingt ihm nicht, der Hausierer
geht weg, der Hund dreht sich weiter, seine Augen sehn nichts mehr, sind blind
von der rasenden Jagd, Schnudi, Schnudi mit dem Rosamascherl dreht sich weiter,
weiter . . . bis er erschossen werden muß. - Albert Ehrenstein, Tubutsch,
nach A.E.: Gedichte
und Prosa. Neuwied u.a. 1961
Bulldogge (4)
- N. N.
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