onn
In einem Bonner Labor wurde versehentlich spezifisches Politikermaterial
mit behandelten Genen von Tieren und Pflanzen kombiniert.
Nach der von Greenpeace betriebenen Sprengung des Labors entkamen etliche der
Wesen in die Eifel und bewohnen nun dort einige zusammenhängende Täler1.
Im grasigen Norden findet sich der Knallhamster Cricetus fragorax dumdum, der
sich durch mit Geknall austretendem Gestank vor seinen gefährlichsten Feinden
wie der Pfingstanakonda, dem Humpelkuckuck oder der Hasenschartenkrake schützt.
Nahebei lebt die Hüpfschleiche Anguis fragilis salto salto, die die Geruhsamkeit
des Schleichens mit dem Überblick verschaffenden Hüpfen verbindet. Östlicher
lebt ihr Verwandter, der Jodelwurm
Vermis ululator freneticus, der vor allem in Neumondnächten hemmungslos in Steilwänden
jodelt. Das Leihwiesel Mustela creditabilis giro lebt
vom Umsatz, indem es zunächst eine Maus fängt
und diese erst laufen läßt, wenn sie zwei andere Mäuse beschafft hat. Ähnlich
ernährt sich auch die Taschenflunder Pleuronectes flesus portemonnesus, ein
Plattfisch, der innen größer ist als außen und sich von fremden Geldern in die
eigene Tasche nährt2. In der gleichen Gegend verwandeln
sich Trauerweiden am Ende ihrer Trauerzeit in Wanderweiden Salix emigrans. Wanderweiden
reagieren besonders allergisch auf den Meuchelmops Canis
mopsis assassinus, der im zentralen Hochland sein Leben als indirekt fleischfressender
Vegetarier fristet. Der Schrubberfink Fringilla purgatoria, oft fälschlich für
eine Moppmeise gehalten, lebt in großen Stammesverbänden. In Feuchtzonen haust
der seltene Klappenmolch Salamandra valvina clic, auch Tütenolm genannt, der
sich im Wege der Molchverklappung bis ins Metaphysische erstreckt3.
1 Ihre Konsolidierung und weitere Mutation
zu selbständig lebensfähigen Wesen erlebten nur jene, die durch Zufall in Vollmondnächten
Kreuzwege passierten, die von Ginster umstanden und von Eiben überschattet sind.
2 Vermutungen, daß hier engere archaische Verwandtschaftsverhältnisse
zur heutigen Spezies der Parteischatzmeister ans Tageslicht träten, konnten
hisher nicht erhärtet werden.
3 Für die Richtigkeit dieser
bemerkenswerten Befunde hat, bis auf diese Anmerkungen, der Entdecker gerade
zu stehen, der das auch in seinem passend ›Freudige Ereignisse‹ benamsten
Werk tut. Als Eifelbewohner kann ich aber nicht umhin, und als langjähriger
Eifelforscher (seit 1953) zu bezeugen, daß sich in diesem nordöstlichen Teil
des großen und bedeutenden Ardennats noch viel merkwürdigere Dinge abspielen,
abgespielt haben und noch abspielen werden, wie auch in den übrigen Landstrichen
des genannten fünfgeteilten Landes, das angesichts der so positiven neuen Entwicklungen
in Europa sehnsuchtsvoll seiner Wiedervereinigung in den Grenzen von 800 entgegenschlummert
(alle späteren Grenzziehungen waren Firlefanzereien längst untergegangener Politbosse
und Parteischatzmeister und sind daher unter demokratischen Umständen irrelevant).
-
(hwh2)