ombendrohung   Ein Bursche namens Booker, fünfundzwanzig, zweimal verurteilter stadtbekannter Rauschgifthändler, saß im Whirlpool, als sein Telefon klingelte. Er rief seinem Leibwächter, Juicy Mouth, zu, er solle rangehen. »He, Juicy?« Sein Leibwächter, sein Fahrer und sein Hausangestellter mußten irgendwo herumlungern. »Geht jemand mal ans Telefon?«

Das Telefon klingelte weiter. Es mußte fünfzehnmal geklingelt haben, bevor Booker aus dem Whirlpool war, den grünen Satinbademantel übergezogen hatte, der genau zu dem Smaragd in seinem linken Ohrläppchen paßte, und den Hörer abhob.

»Wer ist da?« fragte Booker.

Eine Frauenstimme sagte: »Sitzt du?«

Das Telefon stand auf einem Tisch neben einem grünen Ledersessel. Booker liebte grün.

»Baby, bist du‘s?« sagte er. Es schien Moselle zu sein, seine Frau.

»Sitzt du? Bei dem, was ich dir zu sagen habe, ist es besser, wenn du sitzt.«

»Baby, deine Stimme klingt so komisch«, sagte Booker. »Was ist los?« Er setzte sich in den grünen Ledersessel, runzelte die Stirn und schob seinen Hintern ein Stück zur Seite, um es bequemer zu haben.

»Sitzt du?« fragte die Frauenstimme.

»Ja, ich sitze«, sagte Booker. »Verdammt, ich hab‘ mich gesetzt. Was willst du mir denn sagen?«

 »Ich will dir nur sagen, Schatz«, erwiderte Moselles Stimme, »wenn du jetzt aufstehst, wird das, was von deinem Arsch noch übrig ist, glatt durch die Decke fliegen- Elmore Leonard, Freaky Deaky. München 1989 (zuerst 1988)

Drohung Bombe
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