Nimm, Lieb, all meine Lieben, nimm
sie hin: Was ist dann mehr dein eigen als vorher? Nicht
Lieb, mein Lieb, nach wahrer Liebe Sinn, Denn alles Mein
war dein vor diesem Mehr.
Daß du statt meiner Lieb mein Lieb empfangen, Nicht
zürn ich des, wenn du nach Lieb begehrt, Doch zürn ich,
wenn du Selbstbetrug begangen, Aus Laune
nahmst, was dir nicht liebenswert.
Der Diebstahl sei verziehn dir holdem Diebe, Obgleich
du nahmst des Armen letztes Gut, Obgleich weit schmerzlicher
mich trifft - weiß Liebe Als Hasses
Tat, was Lieb mir Schlimmes tut.
So schön im Schlechten, holder Bösewicht, Quäl mich
zu Tod, doch feind bin ich dir nicht.
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