Börsengang   Sir Henry Bessemer (1813-1898) war ein genialer englischer Ingenieur, der 1855 ein revolutionäres Verfahren zur Erzeugung von flüssigem Stahl, das »Bessemer-Verfahren«, entwickelt hatte. Eine andere Erfindung von ihm brachte ihm weniger Ruhm, dafür aber den Spott seiner Zeitgenossen ein. Bessemer war äußerst anfällig gegen Seekrankheit und machte sich aus dem eigenen Leidensdruck heraus Gedanken über schlingerfreie Passagierschiffe. 1875 ließ er in Hüll nach jahrelangen Tüfteleien und Versuchen die 114 Meter lange und 13 Meter breite Bessemer bauen. Im Inneren des Schaufelraddampfers war ein 23 Meter langer und

So gut hat die Bessemer leider nicht funktioniert

11,3 Meter breiter röhrenförmiger Salon in einer komplizierten Vorrichtung aufgehängt. Die schlingernden Rollbewegungen des Schiffes sollten durch eine kreiselgesteuerte Hydraulik ausgeglichen werden. Bessemer hatte in der Öffentlichkeit ein so hohes Ansehen, daß die für die Bau-Finanzierung des Schiffes ausgegebenen Aktien der von ihm gegründeten Ärmelkanalfähren-Gesellschaft genügend Abnehmer fanden. Nachdem der Neubau am 8. Mai 1875 seine Jungfernfahrt zwischen Dover und Calais gemacht hatte, dürften die Aktionäre nicht mehr allzu glücklich ausgesehen haben. Trotz ruhiger See war das Schiff schlecht zu steuern, erreichte lediglich elf statt der geplanten 18 Knoten Geschwindigkeit und beschädigte den Anlegekai in Calais.  - Thies Völker, Lexikon berühmter Schiffe. München 2007

 

Sanierung, finanzielle Aktiengesellschaft

 

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