lutstropfen "Nun, Don Benito, hätte ein anderer Ehrenmann mir eine solche Geschichte erzählt, ich wäre fast geneigt, sie ein wenig unglaubwürdig zu finden."
Hier nahm das Gesicht des Spaniers unwillkürlich einen Ausdruck an, der demjenigen
glich, den er gerade vorher auf dem Deck gezeigt hatte, und war es nun eine
jähe Bewegung, die er machte, oder ein plötzliches schwerfälliges Rollen des
Schiffes in der Flaute oder auch eine augenblickliche Unsicherheit in der Hand
des Dieners, was es auch sein mochte - gerade in diesem Augenblick schrammte
das Rasiermesser die Haut, und ein Blutstropfen färbte
den Seifenschaum an der Kehle. Sofort zog der schwarze
Barbier seinen Stahl zurück und hob in seiner professionellen
Haltung, indem er Kapitän Delano den Rücken und Don Benito das Gesicht zuwandte,
die tropfende Klinge hoch. „Schaut, Herr", sagte er in leicht kummervoll
besorgtem Ton, „Ihr habt so gezittert, dies hier ist Babos erstes Blut."
- Herman Melville, Benito
Cereno. In: H. M., Redburn. Israel Potter. Sämtliche
Erzählungen. München 1967 (zuerst 1849)
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