londine Sie
war stolz darauf, homosexuell zu sein und fühlte sich intellektuell und ästhetisch
denen überlegen (besonders Frauen), die nicht so waren (man denke bloß an all
die großen Künstler, die Homos waren!); sie schminkte sich die Lippen, trug
Damenhöschen, Augen-Make-up (gelegentlich Gold und Silber — stardust
— auf den Lidern), langes onduliertes Haar, manikürte und polierte Fingernägel,
auch Frauenkleider inklusive künstlichem Busen, hochhackigen
Schuhen und Perücke (was sie am liebsten tat, war, als hochgewachsene, stattliche
Blondine — mit Absätzen 1,92 — in Begleitung eines Negers ins Bop City zu gehen
(er war ein Schrank von einem himmlischen pechschwarzen Kerl
und als er wie ein Panther hereinkam, riß es all die Smartniks im Lokal und
die Spießer glotzten. Vorher waren wir auf einer völlig irren Party, wo wir
das Zeug rauchten wie die Schornsteine und wir waren so in Fahrt, daß mir alles
egal war Liebste, ehrlich); und von Zeit zu Zeit eine Monatsbinde. - Hubert Selby, Letzte Ausfahrt
Brooklyn. Reinbek bei Hamburg. 1989 (zuerst 1957
Blondine (2)
- Milo Manara
Blondine (3)
Blondine (4) Die Becher kreisten, und die Wände des guten Hauses warfen das Echo von viel Gelächter zurück.
Plötzlich schrie das Kind im Leib der Mutter, und die Frau überkamen die bitteren Schmerzen der Geburt. Da erhob sich Cathbad, der Druide, und prophezeite: »Unter deinem Gürtel, o Weib, in deinem hochgewölbten Leib schreit ein weibliches Kind. Zu einem blondhaarigen, helläugigen, schönen Mädchen wird es heranwachsen. Viel Leid wird es bringen über Ulster. Tödlich wird sein Bück sein für die Männer, die es begehren, ein Kind des Unglücks und der großen Schmerzen für Erin wird geboren werden, und sein Name wird sein Deirdre.«
Alle waren starr vor Schrecken, und keiner sprach ein Wort, bis das Kind
geboren war und hereingebracht wurde, und wirklich, es war ein Mädchen
mit hellgrünen Augen. Die Edlen von Ulster riefen
wie mit einer Stimme: »Dieses Kind soll nicht leben!« -
(irm)
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