Blick, zauberhafter  Was sann ich nicht alles an Schlichen aus, um beobachten zu können, wie im Grunde ihrer vertrauenden Augen allmählich das Gespenst des Zweifels und der Lüge erstand. Wenn sie mich im Kampf mit irgendeiner schrecklichen Macht, zum Beispiel der Polizei, wußte, genoß ich zunächst das unübertreffliche Vergnügen an ihrer Komplizenschaft. Welchen Sinn bekam dann die Liebe an den nichtigen Orten, an denen wir uns ihr hingaben, wenn sie durch die Gefahr und das Verbrechen aufs äußerste gesteigert war!
Entschuldigen Sie mich, wenn ich das Wort Verbrechen nicht ohne Lachen aussprechen kann. Wenn die Katastrophe sicher schien, las ich in diesen umschatteten Augen eine leidenschaftliche Ironie, einen instinktiven geistigen Vorbehalt. Bis in den Tod hinein, so sagte sie, aber bei sich selbst dachte sie: »Nur nicht das Gefängnis.« Zehn Jahre lang konnte er mich nicht ermüden, dieser immer gleiche Ausdruck auf dem Gesicht meiner Mätressen in dem Augenblick, da das unerbittliche Schicksal an die Tür klopft. Dieser Blick ist zauberhafter als die Luft, die man auf den Berggipfeln einatmet: in diesem Augenblick wirst du mir fremd und zugleich so lebendig. Drei oder vier Frauen waren da so schön, daß ich es nicht ertrug, daß sie diesen Augenblick überlebten. Was hatten sie mir nach einem solchen Blick noch geben können? Sie wären nur hinter sich selbst zurückgeblieben. So endeten sie erwürgt in ihren aufgelösten Haaren . . . Drei - oder vier?   - (lib)
 
 

Blick

 

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