Blick, lauernder  

Ein typisches Beispiel für den versteckt lauernden Blick finden wir bei diesem Bild. Diese Art des Blickes gibt sich vor allem in dem wie tot erscheinenden, verschleierten rechten Auge kund, welches die wahre Gesinnung zu verbergen sucht. Der Abgebildete sucht teilnahmslos zu wirken, beobachtet in Wirklichkeit aber haarscharf, um im günstigen Moment die böse Tat auszuführen. Das offene linke Auge blickt hart und stechend, es heftet sich auf den Beschauer und will suggerieren.

Zu größter Vorsicht müssen hier im weiteren das lange, sehr harte und unmittelbar breit in den Unterkiefer verlaufende Kinn, der hart gespannte und wulstige Unterkiefer selbst, ferner das quer abstehende, sog. Henkelohr und weitere schwer disharmonische Formzeichen (Jochbein, Habsinn, Augenbrauen, Haar, Mittelgesicht) mahnen. Es handelt sich hier um einen Verbrecher, der berechnend, blitzschnell, eiskalt und erbarmungslos zuschlägt, und der daher in vorbeugenden Gewahrsam genommen werden sollte.

- Physiognomik und Mimik. Analytische Geichtsausdruckstudien von und nach Carl Huter. Bearb. und Hg. Siegfried Kupfer. Schwaig bei Nürnberg 1964

 

Blick Lauern

 

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