lick, klarer Als ich hier ankam, war es mir, als sähe ich zum ersten Male das Leben so klar wie es ist, ohne alle persönliche Deutung, nackt, voraussetzungslos, als vernähme ich alle jene Stimmen, die die Wirklichkeit spricht, die grausamen, peinlich vernehmbar. Und einen Augenblick spürte ich etwas von dem Druck, der auf den Menschen für gewöhnlich lastet, und das Treibende des Schicksals.
Ich glaube, es müßte furchtbar sein, immer so zu leben, im Vollgefühl all
der animalischen Triebe, die das Leben durch die Zeiten wälzen. Ich habe die
fürchterlichsten Möglichkeiten in mir gefühlt, gerochen, getastet und im Blute
die Dämonen heulen hören, die tausend Teufel mit ihren Stacheln, die das Fleisch
wahnsinnig machen. -
Georg Trakl an Mia von Rautenberg, nach: Erinnerung an Georg Trakl. Hg. Ludwig von Ficker. Salzburg 1966
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