lick, bürgerlicher Als Widersacher des freundlichen Blinden mit weißem Bart und Pudel wie auch des hungrigen Pechvogels, der ein Brot aus dem Korb des Bäckers stiehlt und sich auf frischer Tat ertappen läßt, ist der böse Arme ein Mensch, der voller Haß verlangt, was er für sein Recht ansieht, der irgendeinem Laster verfallen ist, dem Alkohol oder schlichtweg der Faulheit, der keine Anstalten macht, seine eigene Verwahrlosung und die seiner Kleider zu unterbinden. Böse Arme sind ferner die Mitglieder jener verderbten Unterwelt, die bisweilen jene Freundin meiner Mutter zu Gesicht bekam, die in Saint-Mande wohnte und eine École Maternelle leitete; unter anderen Anekdoten, die zeigen sollten, welchem Milieu viele ihrer Schüler entstammten, erzählte sie - dabei ihrer Betroffenheit den Anschein spaßigen Erstaunens gebend - die Geschichte eines kleinen Mädchens, das ihre Mutter jeden Nachmittag am Ausgang der Schule von einem Mann abholen ließ, den die Kleine »Papa« nannte, ohne sich darüber zu verwundern, daß fast jeden Tag dieser »Papa« ein anderes Individuum war.    - Michel Leiris, Die Spielregel I. Streichungen. München 1982 (zuerst 1948)