Blätter in der Nase    Libanza traf einen großen Adler. Er nahm die kleinen Blätter, die in seiner Nase waren, und gab seinen Geist den Leuten, die darin waren. Er sagte ihm: »Bring das meiner Schwester.« Der Adler flog fort, aber da er glaubte, daß er Fleisch trage, hielt er auf dem Wege an und wollte den Inhalt der Blätter essen. Libanza war im Innern verborgen. Er erschreckte den Adler, der die Blätter fallen lassen wollte. Aber sie blieben an seinen Klauen wie angeheftet. Dann befahl Libanza dem Adler, die Blätter einem Geier zu übergeben. Der wollte gleichermaßen den Inhalt fressen, und es wurde ihm befohlen, sie einem Falken zu geben, der sie wiederum aus gleicher Ursache einem Papagei geben mußte. Der trug sie fort, aber als er schöne Palmnüsse sah, ließ er sie zur Erde fallen.

Libanza kam aus dem Versteck hervor, gab seinen Männern das Leben zurück und befahl ihnen, an dieser Stelle ein Dorf zu errichten. Ohne es zu wissen, hatte Libanza in der Nähe seiner Mutter das Dorf gebaut. Eines Tages erging er sich im Wald, wurde von einem Sklaven erkannt, der seiner Mutter eilig sagte, er habe ihren Sohn gesehen. Diese glaubte, der Sklave lüge, und ließ ihn töten.  - Afrikanische Märchen und Legenden. Hg. Carl Einstein. Berlin 1980 (zuerst 1925)

Blätter Nasenloch

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 

Unterbegriffe

VB

 

Synonyme