ilderglühen
Ja, sie hatte ihr Leben, und nicht nur ihren Beruf und ihre »Finanzfürstin«-Existenz,
ausgerichtet auf solcherart Bildeinschießen. Welche Grundeinstellungen
und Verhaltensweisen waren dazu beispielsweise besonders fruchtbar? Sie, die,
von Natur oder von Berufs wegen?, wenig Scheu kannte, hatte Scheu, darüber zu
reden, konnte dann aber einiges andeuten: eine gewisse Sorgsamkeit in den alltäglichen
Handhabungen; Umwegsbereitschaft; Momente der Abwesenheit in Gegenwart anderer
nicht etwa bekämpfen, sondern sich ihnen im Gegenteil überlassen; körperliche
- nicht sportliche, sondern am besten handwerkliche - Anstrengung über längere
Zeit und im Gleichmaß, bis an den Rand der Erschöpfung, wo es dann, vielleicht,
zum Bilderglühen kommt ... (statt eines Gymnastikraums hatte sie eine Werkstatt
in ihrem Haus). - Peter Handke, Der Bildverlust. Frankfurt am Main 2002
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