Bilderabgleich   Wenn er wenigstens die vierzehn Tage in New York verbracht hätte oder in Los Angeles oder in einer der anderen großen Städte, von denen man irgendeine prägnante Erinnerung mit heim hätte bringen können, obwohl diese Erinnerungen ohnehin nur mit dem verglichen würden, was man zuvor als Bilder von einer solchen Stadt gesehen habe, weshalb es überhaupt ein Wahnsinn sei, immer wieder Reporter und Korrespondenten in die Welt zu schicken, wo sie nichts anderes zu tun hätten, als immer wieder möglichst genau die Bilder einzufangen, die jeder ohnehin schon kenne, aber allem Anschein nach immer wieder sehen wolle.

Es sei alles nur noch zu einem Abgleichen von Bildern verkommen, weshalb er eigentlich froh hätte sein können, in eine Stadt zu geraten, deren Namen er selbst bis wenige Tage vor Antritt seiner Reise noch nicht gehört habe. Gerade weil er noch nie drüben gewesen sei, hätte er die Gelegenheit ergreifen können, einmal dem ewigen Abgleichen der Bilder auszuweichen und selbst und auf eigene Faust etwas zu erleben. Stattdessen habe er sich dem allgemeinen Druck, in den einen das Reisen zwinge, nicht entziehen können. Er habe im Flugzeug gesessen, den Kopf voller Erwartungen und Bilder, und habe so von dem Flug selbst kaum etwas mitbekommen.  - (rev) 

 

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