ild
im Bild
Rechts vom Fenster hängt ein großer Spiegel mit
einem Goldrahmen, in dem sich vermutlich eine Szene spiegelt, die wohl im Rücken
der sitzenden Person stattfinden dürfte. Drei Personen stehen da, die ebenfalls
verkleidet sind, eine Frau und zwei Männer. Die Frau trägt ein langes, strenges
Kleid aus grauer Wolle und eine Quäkerkopfbedeckung und hat einen Krug mit Essigfrüchten
unterm Arm; einer der Männer, ein magerer Vierziger mit ängstlichem Gesicht,
ist mit einem Possenreißerkostüm aus dem Mittelalter bekleidet, einem Wams,
das in lange, dreieckige, abwechselnd rote und gelbe Stoffstreifen eingeteilt
ist, einem Narrenzepter und einer Schellenkappe; der andere Mann, ein Jüngling
mit geistlosem Gesicht, wenigen gelben Haaren und einem Puppengesicht, ist als
großer Säugling verkleidet, mit einem durch Windeln und Tücher aufgebauschten
Gummihöschen, kleinen weißen Strümpfchen, Lackstiefelchen, einem Sabberlätzchen;
er lutscht an dieser Art Kinderklapper aus Zelluloid, die sich die Säuglinge
ständig in den Mund stecken, und hat ein Riesenmilchfläschchen in der Hand,
dessen Gradeinteilungen in umgangssprachlichen oder halb-argotischen Worten
die Liebestaten und -fehlschläge beschwören, die den geschluckten Alkoholmengen
entsprechen soll (Komm, Schnucki, Steig hier drauf, dann siehste Montmartre,
Die Brücke vom River Kwai, Bei Nichtgefallen Geld zurück, Nun mach und komm
zurück, Schlaf Kindchen schlaf, Zapfenstreich, usw.). -
(per)
|
||
|
|
|