ewegung,
kreisende
Kopf hoch, mein Freund, ich versichere Ihnen, daß nicht jeder sich
rühmen kann, so anmutig zu hinken wie Sie. Ihnen beim Gehen zuzusehen ist eine
wahre Wonne. So daß ich mich oftmals frage, ob Sie nicht einzig und allein für
den Frieden und für die Liebe auf die Welt gekommen sind. Ich sage Ihnen das,
weil ich aus sicherer Quelle weiß, daß etliche Damen hier in der Gegend einiges
darum gäben, auf Ihre Dienste zählen zu können. Alle diese Damen beneiden mich,
ich weiß das sehr gut. Ich habe so manchen anonymen Brief in diesem Sinne erhalten.
Darunter auch den einer Herzogin. Sie werden sich
fragen: »Wie kann der Herr Marquis wissen, daß es sich gerade um eine Herzogin
handelt?« Und Sie hätten guten Grund, mir diese Frage zu stellen, werden doch
anonyme Briefe weder mit einer Unterschrift verschickt noch mit einer Herzogskrone.
Und doch weiß ich genau, daß hinter einem dieser anonymen Schreiben das leidenschaftliche
Herz einer immer noch recht ansehnlichen Herzogin schlägt. Noch heute, nach
so vielen Jahren der Enthaltsamkeit, bin ich imstande, die Herkunft einer Dame
an dem Hauch Parfüm zu erkennen, den sie in ihren Briefen hinterläßt. Sie sehen
also, wie die Dinge liegen, Bautista. Ich bin sicher: würden Sie nicht hinken,
keine dieser Damen brächte Ihrer Person das geringste Interesse entgegen. Ihr
Hinken aber - ich sage Ihnen das in aller Offenheit, damit Sie Ihre Komplexe
über Bord werfen - ist ein aufreizendes Hinken, das Ihren Hintern
in eine eigenartige, kreisende Bewegung versetzt. Wenn Sie gehen, Bautista,
ist es, als riefen Sie dabei aus: »Hier bin ich, meine Damen,
denn schließlich und endlich dauert das Leben nicht ewig!« - (
marq
)
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