Bettwärmerin  »Ich werde dich ans Tor begleiten, meine Liebe«, sagte Amelia.

»Das ist ganz reizend von dir«, sagte Kate und ließ den Kopf hängen.

»Es ist stets die Stellung der Ehefrau«, sagte Amelia, »das Bett für die Hure zu wärmen und das Ungemach nach Hause zu bringen. Sag jetzt nichts mehr.«

»Eine ganze Menge werde ich noch sagen«, rief Kate. »Wenn du denkst, für den Eindringling wäre alles bloß Honigschlecken, dann gibt es doch noch einen anderen Blickwinkel auf die Angelegenheit, der nach Rache schreit. Ich bin ein Weib, das es liebt, selber anzuwärmen, und egal, was ich auch bin, keine Vertiefung in der Matratze vorzufinden, die von einer anderen Gestalt als meiner eigenen erzählt, und zu einem Mann zu kommen, der von keiner Vorsorge befeuchtet ist, und sei die auch legal. Glaubst du, es gäbe irgend etwas für mich in dieser oder in der nächsten Welt? Denn weder in dieser Welt noch gar in einer anderen werde ich aufstehen, um mehr als die Hälfte eines Mannes zu beanspruchen!«

»Was beanspruche ich«, sagte Amelia bitter, »und zwar deinetwegen? Beanspruchst du ein Recht, da zu sein, wo du bist? Die Hälfte hast du, dumme Trine, weil es einer anderen Frau das Ganze war!«

»Im Leben und im Tod«, erwiderte Kate, »kannst du an ihn als aus einem Stück denken: dein Stück und das Stück, das du fahrenlassen mußtest. Immer kannst du im Sinne der Barmherzigkeit an ihn denken; während ich mich nur mit dem Gedanken trösten kann, daß du besessen und nicht besessen hast - also zwei Zustände ~, während ich dasitzen und für einen dankbar sein muß.«

»Pest und Verderben!« rief Amelia, »ich glaube, das Weib will die Sache diskutieren! Hat man dich etwa eingeladen

»Allerdings«, sagte Kate.

»Wann?« fragte Amelia und gab grausam die Sporen. »Als«, sagte Kate, »du nicht auf die Größe der Betten geachtet hast, sondern eine Herberge für drei ins Haus gestellt hast.«

»Dies«, sagte Amelia, »geht über die Duldsamkeit eines Weibes. Sofort werde ich dich da heruntersammeln und die Kontroverse von der anderen Seite der Nase her anfangen! Wenn man ein Bett bauen wollte, auf dem du nicht ruhen könntest, müßte es schmal wie ein Messer sein, und selbst dann würdest du es zweifellos querlegen und draufklettern!«

Kate lächelte. »Ich bin Mutter«, sagte sie, »aber ich bin es nicht mit der Sicherheit, wie es eine große Oberfläche beweisen würde.«

»Halt!« rief Amelia. »Du widersprichst dir selbst. Bett oder kein Bett, du hältst dich nunmehr für unvermeidlich?«

»Nur allzu wahr«, gab Kate zu und senkte die Blicke, »vielleicht war das Bett es nicht so sehr, wie es hätte sein können.«

»Genau«, sagte Amelia. »Ich hätte dich mit einem Spaten erschlagen sollen, als mein Blick zum ersten Mal auf dich fiel.« - (ryder)

 

Bett Wärme

 

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