ettvorhang Beschreibung
eines sonderbaren Bettvorhanges. Im Jahr 1769 geriet ich auf den Gedanken, allerlei
Gesichter auf einen Bogen Papier nebeneinander zu
zeichnen, die meistens etwas Lächerliches an sich
hatten. Wenige Personen, denen ich das Papier vorlegte, konnten sich des Lachens
enthalten, durch kein Buch hätte sich dieses so bald erreichen lassen. Ich hatte
aber noch nicht 40 Köpfe gezeichnet, als ich mich schon erschöpft fühlte. Die
Zusätze kamen nur selten. Im folgenden Jahr legte mich ein kleines Flußfieber
in ein Bette, das einen schrägen Himmel hatte, durch dessen nicht gar dichtes
Gewebe, das noch dazu aus ziemlich ungleichen Fäden bestund, die weiße Wand
durchschien. Hier zeigte sich eine unzählbare Menge der seltsamsten und drolligsten
Gesichter. Ich konnte in einer Fläche, die kaum so groß als ein Quartblatt war,
über 100 hervorbringen, und jedes hatte mehr Ausdruck und Eignes als sonst in
den gezeichneten Gesichtern anzutreffen ist, die unverbesserlichen Köpfe des
Hogarth ausgenommen mit denen sie viel Ähnliches hatten. Wenn ich einen
Kopf hatte, so nahm ich seinen Mund zum Auge und den Augenblick stund ein neuer
da, der mich bald anlächelte bald anfletschte, ein dritter lachte mich aus und
ein vierter blickte ihn höhnisch an. Es ist unmöglich alle die hustenden, niesenden
und gähnenden Stellungen zu beschreiben, die sich mir vorstellten. Hätte ich
sie mit eben der Kraft zeichnen können, mit welcher sie sich meinem Auge
und meiner Einbildungskraft darstellten, ich würde
gewiß diesen Vorhang verewigen.
-
(
licht
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