ettschlacht  Als eines Tages alle vier rund um den Tisch saßen und Wein schlürften, begann es abermals in ihrer Lustgrotte ganz unerträglich zu jucken. Sie verspürte ein Kribbeln und ein Krabbeln, als ob sich gleich ein ganzer Haufen Würmer darin ringeln und winden würde. Sie dehnte und reckte sich wollüstig, warf ihren drei Galanen lüsterne Blicke zu und sagte schließlich zu ihnen: »Es ist zwar noch heller Tag, doch mein Frühlingsherz beginnt sich wieder zu regen. Welcher von den drei Herren möchte die Sklavin mit seinem Jadestengel beglücken?«

Da sprangen alle drei gleichzeitig hoch und stritten sich darum, wer von ihnen die herrliche Blume der Wollust pflücken dürfe.

»Aber warum müssen die Herren sich denn streiten?« rief die Dame Djia lachend. »Wir sind doch einander nicht fremd. Wie, wenn wir heute die Wonnen der Liebe zusammen auskosten würden?«

»Großartig!« brüllten alle drei im Chor, und schon begannen sie, sich die Kleider vom Leib zu reißen. Der dicke Kung verriegelte noch schnell die Türe, dann legte die Dame Djia sich aufs Bett und streckte die Beine in die Luft. Der Herzog durfte sie als erster besteigen. Er schob ihre Schenkel über seine Schultern, packte sie an den weidenschlanken Hüften und drückte seinen Jadestengel in ihre Lustgrotte hinein. Als er merkte, wie sein Schildkrötenkopf glatt und mühelos vordrang, stöhnte er leise auf und hielt einen Augenblick lang inne, bevor er seinen Hintern auf und ab zu bewegen begann. Wollustlaute kamen aus seiner Kehle, und sie klangen wie das Zirpen der Zikaden an einem Spätsommerabend.

Während der lange I das Spiel der beiden Akteure mit lüsternen Blicken verfolgte und es kaum noch erwarten konnte, sich selbst ins Kampfgetümmel zu stürzen, schien es ihm plötzlich, als ob draußen vor dem Fenster jemand leise und verhalten kichere, und ohne hinauszuschauen wußte er, daß es nur Lotosblüte sein konnte.

Mit einem langen Satz sprang er an die Türe, riß den Riegel zurück und stürzte, nackt wie er war, mit hochaufgerecktem Speer hinaus.

Als Lotosblüte den langen I mit auf und ab wippendem Speer auf sich zueilen sah, drehte sie sich geschwind um und versuchte davonzulaufen, doch schon nach zwei, drei Sprüngen hatte er sie eingeholt. Als er nach ihr haschte, bekam er sie an den Hüften zu fassen, und ohne sich lange zu besinnen, riß er ihr den Rock mit einem kräftigen Ruck vom Leib. Der Anblick ihrer prächtig geformten Zwillingshügel ließ bei ihm das Feuer der Wollust, das schon eine ganze Weile brannte, hellauf lodern. Halb besinnungslos vor Gier drückte er ihr den Kopf nach unten, so daß ihr Hinterhof sich steil aufrichtete, dann stieß er ihr den Jadestengel in die Lustgrotte hinein. Kaum hatte er jedoch richtig zu walken und zu werken begonnen, da hörte er, wie der Herzog drinnen rief:

»Herbei, ihr Helden der blumigen Gefilde! Ich habe meine Arbeit getan!«

Da ließ er Lotosblüte fahren, denn das Wolken-Regen-Spiel mit der Dame Djia dünkte ihn um ein Vielfaches schöner. Doch als er erwartungsvoll ins Zimmer stürmte, mußte er zu seinem Leidwesen feststellen, daß ein anderer ihm bereits zuvorgekommen war. Es war der dicke Kung, der gerade behäbig mit hochaufgerecktem Speer in den Sattel stieg. - Dschu-Lin Yä-schi. Ein historisch-erotischer Roman aus der Ming-Zeit, mit erstaunlichen taoistischen Liebespraktiken. Hg. und Übs. F.K. Engler. Zürich 1971

 

Bett Schlacht

 

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