estialität   Unter B. versteht man den Geschlechtsverkehr eines Menschen mit einem Tier. Bei dieser geschlechtl. Betätigung fehlt jede Beziehung zu den Sinnzielen Kind u. Liebe zw. Mann u. Frau, daher verletzt sie die geschlechtl. Ordnung schwer. Das Gesetz mancher Staaten bestraft sie. Freilich ersteht wieder die Frage, ob dieses Tun, das in seinem objektiven Bestand zweifellos Sünde ist, das Gemeinwohl so gefährdet, daß es vom Staat unter Strafandrohung gestellt werden muß. Das AT bezeichnet u. bestraft die B. als schwere Sünde mit dem Tod. Auch die Kirche sieht sie als schwere Sünde an u. setzt auf sie Strafen. - Karl Hörmann, Lexikon der christlichen Moral (1969)

Bestialität (2)  An den Hängen von Lochnager lebte eine Kleinbäuerin von vierzig Wintern, die behauptete, von einem Werwolf geschwängert worden zu sein. Das Resultat, ein Mädchen, war das Schreckgespenst des Distrikts, bis hin nach Morven Hill und Ben Macdhui. Bei drei Gelegenheiten war das Mädchen gesteinigt worden; in früher Kindheit hatte man es einmal für tot liegenlassen. Sie konnte nicht sprechen, lief auf allen Vieren und verjagte angeblich die Schafe. Nur unergründliche Mutterliebe hatte sie in der bösen nördlichen Welt am Leben erhalten. Das kleine Zwitterwesen war von Soldaten aus Braemar gejagt worden, und ein Geistlicher aus Dundee hatte die Hexe samt ihrer Ausgeburt im Sabbat-Sermon angeprangert. Die Mutter verbarrikadierte die Tür, verteidigte ihren armen Abkömmling mit der ganzen Macht ihrer wütigen Witwen-Weiblichkeit. Die ruppigreligiösen Kreuzzügler, die von Blair Athol und Ballater gegen den leischgewordenen Menschenfeind zu Felde gezogen waren, legen Reisigbündel um die unbehauenen Steine ihres kleinen Hauses, setzten sie mit dem Ingrimm konzessionierter Bestialität in Brand, standen mit Stöcken und Musketen auf der Lauer, um das gottlose Paar in einer sadistischen Orgie frommer Furcht zu vernichten. Als der Rauch unerträglich wurde und die rötlichen Steinmauern sich in einen Ofen verwandelten, öffnete die Mutter die Tür. Da stand sie, knurrend und zerknautscht, mit verfilzten grauen Haaren: das Ur-Bild einer Tiermutter. Sie schossen sie ins Herz. Das tolle Tochtertier kauerte in einer Ecke. Sie rissen ihr die Lumpen vom Leib. Nackt, was ihr nichts ausmachte, abstoßend, wie sie von Geburt aus war, mit einem idiotischen Grinsen - so wurde sie nach Braemar geschleppt und eingesperrt, um feierlich verbrannt zu werden.  - T. H. White, Kopfkalamitäten. Franfurt am Main 1987 (Fischer-Tb., Bibliothek der phantastischen Abenteuer)

 Tierfreund Tierliebe Tierschutz Sexualität

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Verwandte Begriffe
Synonyme
Sodomie