escherung  Irgendwie lavierte sich Lestrade durch den Abend. Wenige Leute unterhielten sich mit ihm. Doch in gewisser Weise war er froh darüber. Er zog sich früh zurück, ging zu Bett und war lange vor Mitternacht eingeschlafen. Es mußte drei oder vier Uhr am unfreundlichen, kalten Morgen gewesen sein, als er spürte, wie ein Leib, ein lebendiger, in sein Bett schlüpfte. Er war an Himmelbetten nicht gewöhnt und unterschätzte die Entfernung zwischen Bett und Fußboden so gründlich, daß er einen schweren Fall tat und sich die Schulter prellte.

«Sholto, sei nicht albern. Du wirst das ganze Haus aufwecken.»

 «Arabella», zischte Lestrade, «was, zum Teufel, tun Sie hier?» «Steig zurück ins Bett und ich zeig's dir», versprach die Stimme in der Dunkelheit.

«Gütiger Gott, Weib, hast du denn überhaupt keinen Anstand? Und dann noch im Haus deiner Mutter.»

«Ja, und mit der rechten Hand meines Vaters, Mann.» Sie beugte sich vor und zerrte an seinem Nachthemd.

«Es ist nett von dir, mir diesen Ehrentitel zukommen zu lassen, aber ich glaube, du übertreibst. Auf jeden Fall mißverstehst du meine Absichten.»

«Oh, ich hoffe nicht.» Und sie hob ihn ins Bett. Dieses eine Mal in seinem Leben legte Sholto Lestrade seine Skrupel beiseite. Auf eine merkwürdige Weise war Arabella McNaghten recht attraktiv. Und es war dunkel. Und es war Weihnachten.   - M. J. Trow, Lestrade und die Struwwelpeter-Morde. Reinbek bei Hamburg 1990 (zuerst 1985)

 

Weihnachten

 

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