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lex
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Berliner (2) Nicht die kräftige Erscheinung
des turnerischen, schlank und hochgewachsenen
Mannes, die, als Ausnahme auftretend, ursprünglich etwas Westdeutsches
ist, dominiert hier; ein anständiges Mittelmaß herrscht gleichförmig und
fast durchgehend wie in einem nach Militärvorschrift zusammengestellten
Korps; blockförmig und in geraden Linien zugehauen, breitschultrig, stattlich
an Gliedern und Gelenken, mit großen Händen und Füßen, präsentiert sich
der Berliner Bürger. Er ist Unteroffizier bei einem Garde-Infanterie-Regiment
gewesen und behält zur Erinnerung den aufgekämmten Schnurrbart,
den glänzend-exakten Scheitel für den Rest seiner Tage. Nun erkennt man
ihn. Der Kopf ist rund, regelmäßig, durch sein ruhiges Ebenmaß gefällig;
das Gesicht unverkennbar wendisch-breitknochig, das Kinn energisch, wenn
auch flach, der Timbre der Haut dabei meistens zart; das Haar blond oder
hellbraun; das Auge blau oder grau. Nicht der schöne oder kokette, sondern
der männliche Mann ist das Ideal, dem nachgestrebt wird. Ein lebenslustig
gesundes Kolorit ist den meisten Köpfen angeboren, und die Wohlgenährtheit
namentlich in den subalternen Ständen, mit denen das Publikum dienstlich
in Verkehr kommt, so gleichmäßig, daß sie unter den Ausländern, die die
Reichshauptstadt von heute beschreiben, gewöhnlich mit an erster Stelle
genannt wird. Die runden Backen sind rasiert. Der Vollbart wird verpönt.
Er ist schlapp. - Nach: Berlin um 1900. Red. Gesine Asmus. Hg. Berlinische
Galerie u.a. Berlin 1984