Bergelohn   Ais Herakles die Rinder des Geryones trieb, kam er auch In dies Land, das jetzt die Skythen bewohnen, damals aber noch leer war. Geryones aber wohnte abseits des Pontos, und sein Wohnsitz war die Insel, welche die Hellenen Erytheia nennen, bei Gadeira, das außerhalb der Säulen des Herakles am Okeanos liegt. Vom Okeanos wissen sie zwar zu erzählen, er ströme, von Sonnenaufgang beginnend, um die ganze Erde, durch Tatsachen erweisen aber können sie's nicht. Als Herakles von dort in das jetzt skythisch genannte Land kam, deckte er sich, es überfiel ihn nämlich Sturm und Frost, mit dem Löwenfell zu und schlief ein, seine Pferde aber, die ausgespannt dort weideten, verschwanden unterdes, durch göttliche Fügung. Als Herakles nun erwachte, ging er auf die Suche und kam dort überall herum und schließlich in das Land, das man Hylaia nennt. Dort fand er in einer Höhle ein Zwitterwesen, eine Mischung aus Mädchen und Schlange; nämlich das Obere vom Gesäß an war wie bei einem Weib, das Untere aber wie bei einer Schlange. Er sah sie sich an und staunte und fragte sie dann, ob sie vielleicht Pferde habe umherirren sehen. Die sagte, die seien bei ihr und sie würde sie nicht herausgeben, erst müsse er mit ihr schlafen. Und Herakles schlief bei ihr, um diesen Preis. Jene aber schob die Rückgabe der Pferde auf, denn sie wünschte, möglichst lange mit Herakles Umgang zu haben, und er wollte nur seine Pferde haben und abziehen. Schließlich aber gab sie sie heraus und sprach: «Diese Stuten, die zu mir gekommen sind, hab ich dir geborgen, und du hast mir den Bergelohn gezahlt. Ich habe nämlich von dir drei Söhne. Was soll ich mit denen machen, wenn sie erwachsen sind? Das sag du mir. Soll ich sie hier wohnen lassen, denn über dies Land hab ich selber zu bestimmen, oder soll ich sie zu dir schicken?» Sie stellte also diese Frage, er aber soll geantwortet haben: «Wenn du siehst, daß aus den Knaben Männer geworden sind, dann würdest du nicht fehlgehen, wenn du folgendes tust: Wen von ihnen du den Bogen hier auf die Art spannen siehst und diesen Gürtel auf solche Art umlegen, den mach zum Bewohner dieses Landes. Wer aber diese Aufgaben, die ich stelle, verfehlt, den schick außer Landes. Und wenn du das tust, wirst du selber deine Freude haben und auch meinem Auftrag gemäß handeln.»

Er spannte also den einen Bogen - denn bis dahin trug Herakles zwei -, zeigte, wie der Gürtel umzulegen sei, übergab den Bogen und den Gürtel, der oben an dem Verschluß eine goldene Schale hängen hatte, und danach zog er ab.  Als aber die Kinder, die sie bekam, groß waren, gab sie ihnen einen Namen und nannte den einen Agathyrsos, den folgenden Geionos und Skythes den Jüngsten.   - (hero)

Lohn

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