Beletage   Als meine Eltern vom Tisch aufgestanden waren, noch bevor die Mahlzeit zu Ende war, und ich allein am Fenster des Eßzimmers stand, besser gesagt, am Fenster eines Zimmers, das auf die Hauptstraße hinausging, da sah ich eine alte Frau, die ihre alten Schuhe in den Händen schwang und aus Leibeskräften schrie: »Ich empöre mich! Ich empöre mich!«

Sie ging von der Place Grenette in die Hauptstraße. Das Lächerliche dieser Empörung machte mir großen Eindruck. Ein altes Weib gegen ein Regiment! Am selben Abend erzählte mir mein Großvater den Tod des Pyrrhus.

Ich dachte noch an die alte Frau, als ich durch einen tragischen Anblick abgelenkt wurde. Ein Hutmachergeselle, der, wie es hieß, durch einen Bajonettstich in den Rücken verwundet worden war, schleppte sich mühsam fort, gestützt von zwei Männern, um deren Schultern er 'die Arme gelegt hatte. Er hatte keinen Rock an, sein Hemd und seine weiße Nankinghose, oder ähnliche Beinkleider, waren blutbefleckt. Ich sehe ihn noch vor mir; die Wunde, aus der das Blut in Strömen floß, war am untern Rücken etwa auf der Höhe des Nabels.

Man half ihm mühsam die Treppen zu seiner Kammer hinauf, die im sechsten Stock des Hauses Perier lag, und als er dort ankam, starb er.

Meine Verwandten schalten mich aus und zogen mich vom Fenster weg, damit ich dieses grauenvolle Schauspiel nicht mit ansehen konnte. Aber ich ging immer wieder hin. Dieses Fenster gehörte zu einem sehr niedrig gelegenen ersten Stock.  - (brul)

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