ekräftigung  Wir finden in der heiligen Schrift von Anfang bis zu Ende, daß Gott alle seine Gesandten an die Menschen, mit der Gabe Wunder zu thun, begabte, und Christus wuste sehr wohl, daß man den Menschen nicht zumuthen könne, Ihm und seinen Aposteln auf ihr Wort zu glauben, Er bekräftigte also seine Lehre, durch grose und merkwürdige Wunder, und seine Jünger thaten das nähmliche. Für das, und zur Bestättigung dessen was wir wissen, und was uns offenbaret worden, bedarfs nun keiner Wunder mehr, aber so bald wieder neue Offenbahrungen nöthig sind, so bald sind auch wieder Wunder nöthig; wenn mir ein Engel, ja Christus selbst erschiene, so müste Er mir beweisen, daß Er das seye, wofür Er sich ausgäbe. - (still)

Bekräftigung (2)  Sie hielt inne. Die Straße der Kesselschmiede in Kairo hallte wider; Rauch und Metallstaub stoben aus den zur Straße offenen Werkstätten, und sie sah und roch die Schwaden jetzt ungleich eindringlicher und nachhaltiger als an dem Tag, da sie dort, obwohl ganz Auge und Ohr, durchgegangen war.

Solche Bilder kamen ihr täglich, vor allem morgendlich. Sie lebte von ihnen, bezog aus ihnen ihr stärkstes Daseinsgefühl. Es waren keine Erinnerungen, weder willkürliche noch unwillkürliche: dazu kamen diese Bilder zu blitzartig oder meteoritenhaft, und ließen sich weder verlangsamen noch anhalten noch gar einfangen. Wollte man sie stoppen und in Ruhe betrachten, so waren sie längst zerstoben, und mit solchem Eingriff zerstörte man sich im nachhinein auch noch die Wirkung des so jäh verschwundenen wie jäh erschienenen und einen durchkreuzenden Bruchsekundenbilds.

Wie wirkten die Bilder? Sie erhöhten ihr den Tag. Sie bekräftigten ihr die Gegenwart. Sie lebte von ihnen: das hieß auch, sie benutzte und nutzte sie.  - Peter Handke, Der Bildverlust. Frankfurt am Main 2002

 Stärke Beweis Bejahung Glaubwürdigkeit

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