Beißer (auch Hackerlschwamm)
paxillus mordax
Im prothesischen Zahnsteingebirge zu Hause; ist ungenießbar, ja gefährlich.
Beißt jedes Lebewesen, das ihm zwischen die Zähne kommt, einschließlich Nonnen
und Andersgläubige. Seine größte Beißzeit liegt zwischen dem 19. August und
dem 22. September. Fordert jährlich zahlreiche Opfer. - Halbritters Tier- und Pflanzenwelt. Ein Beitrag
zur Naturgeschichte für alle Schichten des Volkes. Mit vielen
Illustrationen des Verfassers. München 1978 (zuerst 1975)
Beißer (2) Das nordwegisch Meer
hat an den Orten, da es gar gegen Mitternacht gehet, sehr grosse und mächtige
Fisch wie die Elephanten, die heyssen Roßmar oder Morsi, das ist Beisser - villeicht
darumb, dieweil sie übel beissen. Dann so sie eyn Menschen am Gestaden ersehen
und ergreiffen können, springen sie urplötzlichen an ihn, beissen ihn und bringen
ihn in eynem Augenblick umb das Leben. Es haben dise Fisch eyn Kopff wie eyn
Ochß, eyn rauhe Haut, dicke Haar und Stachel wie eyn Strohalm, die thuen sich
weit voneynander. Mit den Zänen steigen sie als mit eyner Leyter auff die Felsen,
dem süssen Graß nach, überwältzen sich dann und fallen wider ins Meer. Bißweilen
bleiben sie an den Felsen und fallen in eynen tieffen Schlaff. Da fahren die
Fischer auff das allerbäldest, so sie können, hinzu, schinden
ihnen die Haut hinden am Schwantz von dem Speck,
binden sie mit Seylern an dem Ort, da sies auffgeschunden haben, die werffen
sie umb die Felsen oder starcke Bäum, nemmen darnach grosse Steyn und werffen
sie auff den Kopff, damit sie erwachen. Aber dieweil sie das mehrer Theyl geschunden
und die Haut mit starcken Seylern angebunden, werden sie gar schwach und krafftloß,
daß sie die Fischer zu eynem guten, köstlichen Raub bekommen. - Olaus Magnus, Die Wunder des Nordens. Erschlossen von Elena Balzamo
und Reinhard Kaiser. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 261, zuerst
1555
Beißer (3)
Beißer (4)
- Nicole Claveloux, La Belle et la Bête
Beißer (5)
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