Beichtkinder

   

- Clovis Trouille

Beichtkinder (2)  Ich sah die seidenbeschuhten Füße einer reuigen Sünderin aus einem Beichtstuhl hervorragen.

- Ich möchte sie vorübergehen sehen, sagte Simone.

Sie setzte sich vor mir hin, dicht neben dem Beichtstuhl.

Ich wollte ihr meinen Schwanz in die Hand geben, sie aber lehnte ab und drohte, ihn mir bis zum Samenerguß zu reiben. Ich mußte mich hinsetzen; ich sah ihr Fell unter der nassen Seide.

- Du wirst schon sehen, sagte sie.

Nachdem wir lange gewartet hatten, trat eine sehr hübsche Frau aus dem Beichtstuhl, die Hände gefaltet, das Gesicht blaß, verzückt: den Kopf zurückgeworfen, die Augen weiß, durchquerte sie langsamen Schrittes den Raum wie ein Operettengespenst. Ich preßte die Lippen zusammen, um nicht laut zu lachen. In diesem Moment öffnete sich die Tür des Beichtstuhls.

Heraus kam ein blonder, noch junger und ungewöhnlich schöner Priester mit den mageren Wangen und den bleichen Augen eines Heiligen. Mit gekreuzten Händen blieb er auf der Schwelle des Beichtstuhls stehen, den Blick an einen Punkt der Decke geheftet: so als werde ihn sogleich eine himmlische Vision vom Boden emporheben. Auch er wäre sicherlich davongegangen, hatte Simone ihn nicht, zu meiner höchsten Verwunderung, angehalten. Sie grüßte den Geisterseher und bat, die Beichte ablegen zu dürfen . . .

Gleichmütig und in die Verzückung der Selbstbewunderung gleitend, wies der Priester ihr den Platz des Beichtkinds: einen Betstuhl hinter einem Vorhang; dann trat er, ohne ein Wort zu sagen, in seinen Schrank zurück und schloß hinter sich die Tür.   - (bat)

Beichtkind (3)   Simone kniete hinter dem Vorhang nieder. Während sie flüsternd sprach, wartete ich ungeduldig auf die Wirkungen dieses teuflischen Spiels. Der schmierige Kerl, malte ich mir aus, würde aus seiner Kiste springen, sich auf die Frevlerin stürzen. Nichts Dergleichen geschah. Simone sprach vor dem kleinen, vergitterten Fenster, mit leiser Stimme, endlos. Ich wechselte mit Sir Edmond gerade noch fragende Blicke, als die Dinge sich endlich klärten. Simone tastete langsam nach ihrem Schenkel, spreizte die Beine. Sie bewegte sich hin und her, nur noch das eine Knie auf dem Betstuhl. Mit ihrem Bekenntnis fortfahrend, hob sie ihren Rock weit hoch. Und wie ich zu erkennen glaubte, rieb sie sich.

Und in der Tat, Simone rieb sich, eng an das Gitter gepreßt, dicht vor dem Priester, den Körper angespannt, die Schenkel gespreizt, die Finger wühlend im Fell vergraben. Ich konnte sie berühren, meine Hand zwischen ihren Hinterbacken fand das Loch. In diesem Moment horte ich sie vernehmlich sagen:

- Pater, die größte Sünde habe ich noch nicht gebeichtet. Es folgte ein Schweigen.

- Die größte Sünde, Pater, ist, daß ich mich befriedige, während ich zu Ihnen spreche.

Diesmal folgte einige Sekunden lang Geflüster. Schließlich mit fast lauter Stimme:

- Wenn du es nicht glaubst, zeige ich es dir.

Und Simone erhob sich, spreizte vor dem Auge des Beichtstuhls die Beine, rieb sich und trieb sich mit geschickter, schneller Hand zum Genuß.

- Schau her, Priester, rief Simone und hieb mehrmals kräftig gegen den Schrank, was machst du da in deiner Bude? Wichst du dich auch? Aber der Beichtstuhl blieb stumm.

- Dann mache ich eben die Tür auf.   - (bat)

Beichtkind (4)  Wir waren in der Fastenzeit. „Komm, gehen wir beichten." „Bist du verrückt?" „Nein, aber schon seit einiger Zeit beherrscht mich dieser außerordentliche Gedanke, und ich will ihn mit dir durchführen. Im Karmeliterkloster ist ein Mönch, schön wie der junge Tag. Ich lechze nach ihm schon sechs Monate. Ich will von ihm gevögelt werden, aber auf eine belustigende Art. Wir gehen zu ihm beichten; wir werden seine Sinne durch die schlüpfrigsten Einzelheiten erhitzen. Er wird geil werden, und ich bin überzeugt, er selbst wird uns den Vorschlag machen. Er wird uns die Mittel und Wege sagen, zu ihm zu kommen. Wh- werden sofort hingehen und ihn auspumpen. Dann aber werden wir zur Kommunion gehen, die Hostien in unsere Taschentücher sammeln und zu dir frühstücken gehen und mit diesen ver. . . Symbolen der verd . .. christlichen Kirche unser Spiel treiben." Ich machte meine Freundin darauf aufmerksam, daß der erste Teil ihres Planes mir bedeutend verlockender erschien als der zweite, und viel reeller. Bei unserem Unglauben seien das unnütze Kindereien. „Du hast recht," sagte sie, „aber es erhitzt mein Blut."  - (just)
 
 

Beichte

 

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