Behörde, intelligente  Eines Tages hatte der Chef ihm mit viel Takt und unausgesprochenen Worten geraten, sich nicht zu häufig in Begleitung des Doktor Rieti zu zeigen. Und indem er weiterhin mehr verschwieg als er aussprach, gab er dem Vize zu verstehen, daß eine Behörde, die man andernorts und früher als intelligent zu bezeichnen pflegte, ihm den Rat gegeben habe, dem Vize davon abzuraten, mit Rieti zu verkehren. Und wenn man diese Behörde hier und heute auch nicht mehr intelligent nennen konnte, so wußte sie doch einiges und immerhin soviel - das war der Clou der Ansprache des Chefs -, nämlich, »daß sie sich kannten«. Es war das Maximum an Leistung, zu dem diese Intelligenzen aller Länder fähig waren. Und da sie mit ihm bekannt waren, kannten sie folglich den Doktor Rieti. Ihnen war es erlaubt, mit ihm vertraulichen Urngang zu pflegen, jedem anderen Staatsbeamten dagegen war davon abzuraten, vor allem, wenn er bei der Polizei war.   - Leonardo Sciascia: Der Ritter und der Tod. Ein einfacher Fall. Zwei Kriminalromane. Berlin 1996 
 
 

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