Begreifenwollen  Geht es darum, über einen Verbrecher zu richten, wird der Vorsitzende nervös: »Ich begreife nicht«, sagt er, »nehmen wir an, ich sei der Verbrecher.« Er verlangt ein Messer, spielt den Mord nach, wird unruhig, rennt raus, wieder zurück, flieht, läßt sich von den Gendarmen verhaften, und es ist gar nicht so selten, daß der Angeklagte das ausnutzt, um die Beine in die Hand zu nehmen, manchmal in der Kleidung des Vorsitzenden.

Denn dieser nimmt seine Rolle ernst, legt die Richterrobe ab. »Ich bin nur ein einfacher Verbrecher«, sagt er, und die Polizei schlägt ihn grün und blau, und so sehr versetzt sich einer in die Haut des anderen, man weiß wirklich nicht, mit wem man es zu tun hat, noch worum es geht, der übereifrige Richter wird für diesen scheußlichen Mord, den er gesteht und schamlos vorführt, von der Menge gesteinigt. Die Zeugen, versteht sich, sind glücklich, daß sich die Sache klärt, und schwören feierlich, er sei es gewesen, den sie in das Haus des Verbrechens eindringen sahen, und fordern die sofortige Tötung. ;- (mich2)

 

Begreifen Wollen

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme