- Léon Gozlan, Balzac in Pantoffeln. München 1969 (dtv
602, zuerst ca. 1860)
Begleitung (2) Er verläßt nicht mehr gern sein
Haus, und wenn er es doch tun muß sagt er zu seinem Freund Mortin mein Lieber,
ich fahre mit dem Tod im Herzen ab. Der andere zuckt mit den Schultern und entgegnet
mein Lieber, ob du nun abreist oder nicht, er ist dir noch nie von den Fersen
gewichen. - (
rp
)
Begleitung (3) Das Schicksal gab allen oder einigen
menschlichen Wesen auf ihrem Wege zum Grabe eine Wolke
zur Begleitung; jedes geht mit einer andern Wolke umhüllet. Ueber und durch
sie hinaus sieht keiner, und sie lagert sich beständig zwischen ihm und der
Wahrheit. Ist sie schwarz wie eine Wetterwolke: so ist er unglücklich, und von
ihr umschattet, glaubt er mitten im Sonnenschein der Natur, es sei Nacht; ist
sie erleuchtet und wie Abendroth glimmend: so ist er glücklich und freuet sich,
wie es in der Wolke so schön untereinander wallet und flimmert, und sieht auf
jedem bunten Dunstkügel-chen Erde und Himmel gemalt. Sie liegt, diese Wolke,
über dem weiten Grabe der Menschen, in das sich wie ein Wasserfall der herabziehende
Menschenstrom verstäubt, und scheinet es zu füllen durch ihre blinkende Dünste.
Bethöret tritt der Mensch hinein, und nun zieht sich die lügende Wolke auf und
entblößet auf einmal den fressenden Schlund und die
hellen weiten Gefilde der Wahrheit und Tugend, vor denen er mit einem Seufzer
einsinkt. - Jean Paul, Auswahl
aus des Teufels Papieren. Frankfurt / M. Berlin 1991 (zuerst ca. 1784/89)
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