egabung, politische  Der Ostkaiser Licinius hatte, von unmäßigem Haß getrieben, die Christen aufs härteste verfolgt; der Westkaiser Konstantin mußte dagegen einschreiten. Dieser war der bessere Soldat. Nach mehreren Niederlagen ergab sich Licinius seinem Schwager Konstantin. Der sicherte seiner Schwester Konstantia eidlich die Verschonung ihres Mannes zu. Wenig später ließ er ihn nichtsdestoweniger erdrosseln.

Die Laufbahn des im christlichen  Orient als heilig verehrten Kaisers säumen die Ermordung des eigenen Schwiegervaters, seines zweiten Schwagers Bassian, seines Neffen Licinianus, seines eigenen unehelichen Sohns Crispus, den er des  Ehebruchs mit Gattin Fausta verdächtigt, und schließlich  Faustas selbst, die er im heißen Bad ersticken läßt. »Und diesen blutigen Schemen folgt eine lange Reihe namenloser Gestalten, die kaiserliches  Gebot aus dem Leben riß«, formuliert  eindrucksvoll  der protestantische Kirchenhistoriker Lietzmann und befindet: »Ein hochstrebender Geist, der sich an eine von Gott gestellte Aufgabe gebunden weiß, sieht gut und böse im Lichte seines Zieles und wird leicht von einer Dämonie erfaßt, die sein Gewissen aus der geraden Bahn reißt.« Weniger subtil beurteilte Voltaire Konstantin, er nannte ihn »einen politisch nicht unbegabten Kriminellen«.   - Albert Christian Sellner, Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek 260)

Begabung, politische (2)
 

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