efruchtung, künstliche    Professor Donda kam infolge einer Reihe von Irrtümern zur Welt. Sein Vater war eine Mestizin aus dem Indianerstamm der Navajo, an Müttern hatte er zwei und einen Bruchteil, nämlich eine weiße Russin, eine rote Negerin und schließlich Miss Aileen Seabury, eine Quäkerin, die ihn nach sieben Tagen Schwangerschaft unter besonderen Umständen, nämlich in einem untergehenden Unterseeboot gebar.

Die Frau, die Dondas Vater war, wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie das Quartier von Entführern in die Luft gesprengt und gleichzeitig den Absturz eines Flugzeuges der Pan American Airlines verursacht hatte. Sie sollte in das Stabsquartier der Entführer eine Lachgasbombe werfen, als Warnung. Zu diesem Zweck kam sie aus den Staaten nach Bolivien geflogen. Während der Zollkontrolle auf dem Flughafen vertauschte sie ihr Necessaire mit dem Köfferchen eines neben ihr stehenden Japaners, und die Entführer flogen in die Luft, da der Japaner in seinem Gepäckstück eine richtige, für einen anderen bestimmte Bombe hatte. Das Flugzeug, mit dem das Gepäck des Japaners infolge eines weiteren, durch einen Streik des Flughafenpersonals verursachten Irrtums abflog, zerschellte kurz nach dem Start. Der Pilot hatte wahrscheinlich vor lauter Lachen die Herrschaft über das Steuer verloren. Bekanntlich kann man Jets nicht lüften. Die Unselige wurde verurteilt, und wenn je ein Mensch keine Chancen hatte. Nachkommen zu haben, so dieses Mädchen; doch wir leben im Zeitalter der Wissenschaft.

Gerade damals erforschte Professor Harley Pombernack die Erbanlagen der Gefangenen in Bolivien. Er sammelte auf sehr einfache Weise Körperzellen von den Gefangenen: Jeder Gefangene mußte ein Glasplättchen belecken, denn das genügt, damit sich ein paar Zellen der Schleimhaut ablösen. Im gleichen Labor befruchtete ein anderer Amerikaner, Dr. Juggernaut, menschliche Eizellen künstlich. Pombernacks Glas-plättchen gerieten irgendwie mit Juggernauts durcheinander und kamen als männliche Samenzellen in den Kühlschrank. Infolgedessen wurde mit der Schleimhautzelle der Mestizin eine Eizelle befruchtet, deren Spenderin die weiße Russin und Emigrantentochter war. Jetzt ist klar, warum ich die Mestizin Dondas Vater genannt habe. Wenn nämlich das Ei von einer Frau stammt, muß zwangsläufig die Person, von der die befruchtende Zelle herrührt, als Vater angesehen werden. - (lem)

Befruchtung, künstliche (2)
 

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