efruchtung   NATURLEHRE. Sind alle Excremente befruchtende Potenzen. vid. den Mist. Unterschied zwischen Thier und Pflanzendünger. Menschenkeime gedeihen auch schneller und üppiger, wenn sie durch höhern Mist befruchtet werden.

Wie wir den Pflanzenboden düngen, so düngen uns die Pflanzen den Luftboden. Die Pflanzen sind Erdenkinder - Wir Kinder  des Aethers (Erde für Starr - Aether, für Flüssig) Die Lunge ist eigentlich unser Wurzelkern - Wir leben, wenn wir Athmen und fangen unser Leben mit Athmen an.   - (bro)

Befruchtung (2)  Hochgewachsen und sehr mager, aber stramm, schritt der Direktor in den Saal voraus. Er harte ein kräftiges Kinn und große, ziemlich vorstehende Zähne, grade noch von den vollen, üppig geschwungenen Lippen bedeckt, wenn er schwieg. Alt? Jung? Dreißig, fünfzig, fünfundfünfzig? Schwer zu sagen. Übrigens ergab sich die Frage gar nicht, denn in diesem Jahre der Beständigkeit, 632 n. F., fiel es niemand ein, sie zu stellen. »Ich werde beim Anfang anfangen«, sagte der BUND, und die ganz Gewissenhaften unter den Studenten vermerkten seine Absicht in ihren Heftchen: Beim Anfang anfangen! »Das hier sind die Brutöfen«, sagte er mit einer schwungvollen Handbewegung. Er öffnete eine abgedichtete Tür und zeigte ihnen die vielen Gestelle voll bezifferter Reagenzgläser. »Der wöchentliche Eingang an Ovarien. Ständig bei Bluttemperatur gehalten. Die männlichen Gameten«, hier öffnete er eine andre Tür, »müssen dagegen bei 35, statt bei 37 Grad gehalten werden. Volle Bluttemperatur macht unfruchtbar. Böcke in Barchent zeugen keine Zicklein.«

An die Brutofen gelehnt, gab er den unleserlich über die Seiten flitzenden Bleistiften eine kurze Beschreibung des modernen Befruchtungsvorgangs, sprach selbstverständlich zuerst von dessen chirurgischer Einleitung mittels »einer freiwillig zum Gemeinwohl auf sich genommenen Operation, die überdies noch mit einer Prämie in der Höhe von sechs Monatsgehältern verbunden ist«, beschrieb hierauf das Verfahren, um das exstirpierte Ovar am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln, ging dann auf die Frage der Optimaltemperatur, des Salzgehalts und der Viskosität über, erwähnte die Nährlösung, in der die abgetrennten und ausgereiften Eier aufbewahrt wurden, führte seine Schützlinge an die Arbeitstische und zeigte ihnen, wie diese Flüssigkeit aus den Reagenzgläsern abgezogen und tropfenweise auf die vorgewärmten Objektträger der Mikroskope geträufelt wurde, wie die in ihr enthaltenen Eier auf Entartuntgen untersucht, gezählt und in einen porösen Behälter übertragen wurden und — hier ließ er sie der Prozedur zusehn — wie man diesen Behälter in eine warme Nährbouillon voll freischwimmender Spermatozoen tauchte — Mindestgehalt 100 000 auf den Kubikzentimeter, so betonte er — und wie nach zehn Minuten der Behälter aus der Flüssigkeit gehoben und sein Inhalt neuerlich untersucht wurde. Waren einige Eier unbefruchtet geblieben, wurde er flugs nochmals und, wenn nötig, noch mehrmals eingetaucht. Dann kamen die befruchteten Eier zurück in die Brutofen, wo die Alphas und Betas bis zur endgültigen Abfüllung auf Flaschen blieben, während die Gammas, Deltas und Epsilons schon nach sechsunddreißig Stunden herausgenommen wurden.  - Aldous Huxley,  Schöne neue Welt. Frankfurt am Main 1971 (zuerst 1932)

Befruchtung (3) Man sehe die kleinen Blattläuse (Aphides) an, welche sich unter dem Schatten der Blätter begatten. Sollten Sie es wohl glauben, daß ihre Advokaten recht hätten, welche behaupten, daß, wenn die Mutter einmal von ihrem Manne befruchtet worden, dann die Tochter, die Tochterstochter, ja die Tochtertochterstöchter bis ins fünfte Glied von dem Umgange ihrer vierten Großmutter, ohne andere männliche Hülfe, gebären?  - Linné, Rede von den Merkwürdigkeiten an den Insekten, nach (lin)

Befruchtung (4) Die Vibrationen machen, daß ich mich erhebe, ohne sie bewege ich mich nicht. Den Gärten geht es gleich, sie blieben trocken und dürr, wenn sie aber die Vibrationen spüren, dann grünt auch ein einsamer Garten in jeder Jahreszeit. Ohne die Vibrationen wäre die Menschheit schon begraben.

In der richtigen Kombination bewirken die Vibrationen die Befruchtung im Reich der Tiere, der Menschen und der Pflanzen. Auch hundertjährige Pflanzen vibrieren miteinander im Frühling und im Sommer zur Zeit der Befruchtung. Eine einsame Zypresse in einer Ebene oder auf einem Berg geht ein und stirbt wie ein Mensch allein in der Wüste, auch wenn er zu essen und zu trinken hat.

Der Mensch geht inmitten der Eeute durch die Straßen, ohne etwas zu merken, dabei ist die Welt ganz voll von Vibrationen, vor allem die Stadt und die Metropole Rom. Die Automobile und alle andern Motoren. Die Elektrizität, das Fernsehen, das italienische Radio und dasjenige des Vatikans, die staatlichen Telefone, die Grabungen für die Untergrundbahn, der Bahnhof, der Flughafen von Ciampino und der von Fiumicino. Auch unter dem Boden ist Rom voll von Drähten und Röhren, die fortwährend vibrieren wie die Wurzeln eines lebendigen Waldes. - (prot)

 

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