Wie wir den Pflanzenboden düngen, so düngen uns die Pflanzen
den Luftboden. Die Pflanzen sind Erdenkinder - Wir Kinder des
Aethers (Erde für Starr - Aether, für Flüssig) Die Lunge ist
eigentlich unser Wurzelkern - Wir leben,
wenn wir Athmen und fangen unser Leben
mit Athmen an. - (bro)
An die Brutofen gelehnt, gab er den unleserlich über die Seiten flitzenden
Bleistiften eine kurze Beschreibung des modernen Befruchtungsvorgangs, sprach
selbstverständlich zuerst von dessen chirurgischer Einleitung mittels »einer
freiwillig zum Gemeinwohl auf sich genommenen Operation, die überdies noch mit
einer Prämie in der Höhe von sechs Monatsgehältern verbunden ist«, beschrieb
hierauf das Verfahren, um das exstirpierte Ovar am Leben zu erhalten und weiterzuentwickeln,
ging dann auf die Frage der Optimaltemperatur, des Salzgehalts und der Viskosität
über, erwähnte die Nährlösung, in der die abgetrennten und ausgereiften Eier
aufbewahrt wurden, führte seine Schützlinge an die Arbeitstische und zeigte
ihnen, wie diese Flüssigkeit aus den Reagenzgläsern abgezogen und tropfenweise
auf die vorgewärmten Objektträger der Mikroskope geträufelt wurde, wie die in
ihr enthaltenen Eier auf Entartuntgen untersucht, gezählt und in einen porösen
Behälter übertragen wurden und — hier ließ er sie der Prozedur zusehn — wie
man diesen Behälter in eine warme Nährbouillon voll freischwimmender Spermatozoen
tauchte — Mindestgehalt 100 000 auf den Kubikzentimeter, so betonte er — und
wie nach zehn Minuten der Behälter aus der Flüssigkeit gehoben und sein Inhalt
neuerlich untersucht wurde. Waren einige Eier unbefruchtet geblieben, wurde
er flugs nochmals und, wenn nötig, noch mehrmals eingetaucht. Dann kamen die
befruchteten Eier zurück in die Brutofen, wo die Alphas und Betas bis zur endgültigen
Abfüllung auf Flaschen blieben, während die Gammas, Deltas und Epsilons schon
nach sechsunddreißig Stunden herausgenommen wurden. - Aldous Huxley, Schöne
neue Welt. Frankfurt am Main 1971 (zuerst 1932)
- Linné, Rede
von den Merkwürdigkeiten an den Insekten, nach (
lin
)
Befruchtung (4) Die Vibrationen machen, daß ich mich erhebe, ohne sie bewege ich mich nicht. Den Gärten geht es gleich, sie blieben trocken und dürr, wenn sie aber die Vibrationen spüren, dann grünt auch ein einsamer Garten in jeder Jahreszeit. Ohne die Vibrationen wäre die Menschheit schon begraben.
In der richtigen Kombination bewirken die Vibrationen die Befruchtung im Reich der Tiere, der Menschen und der Pflanzen. Auch hundertjährige Pflanzen vibrieren miteinander im Frühling und im Sommer zur Zeit der Befruchtung. Eine einsame Zypresse in einer Ebene oder auf einem Berg geht ein und stirbt wie ein Mensch allein in der Wüste, auch wenn er zu essen und zu trinken hat.
Der Mensch geht inmitten der Eeute durch die Straßen, ohne etwas zu merken,
dabei ist die Welt ganz voll von Vibrationen, vor allem die Stadt und die Metropole
Rom. Die Automobile und alle andern Motoren. Die Elektrizität, das Fernsehen,
das italienische Radio und dasjenige des Vatikans, die staatlichen Telefone,
die Grabungen für die Untergrundbahn, der Bahnhof, der Flughafen von Ciampino
und der von Fiumicino. Auch unter dem Boden ist Rom voll von Drähten und Röhren,
die fortwährend vibrieren wie die Wurzeln eines lebendigen
Waldes. - (
prot
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