efremdlichkeit Kurz
bevor er zu Hause ankam, hatte er eine fremdartige Empfindung, mit der er nicht
sofort zurechtkam: er wollte gerne einmal vergessen, wo er wohnte. Tag für Tag
kam er richtig zu Hause an, und Tag für Tag war das Öffnen der Flurtür und das
Betreten der Wohnung so etwas wie eine alltägliche Vergewisserung, die ihm bestätigte,
daß sein Leben immer schon vor ihm da war. Nun plötzlich, wenn auch nur für
einen Augenblick, der Wunsch, nicht mehr zu wissen, wo er wohnte. Er vergaß
die Sache schnell genug, ehe sie eine ausgewachsene Befremdlichkeit wurde.
- Wilhelm
Genazino, Die Ausschweifung. Nach: Tintenfaß 2, Zürich 1981
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