efeuchtung
Ein Arzt sagte, warum er nicht mehr gesund lebe: da er in seinem
Leben keine Alte erkannt oder berührt habe, im Hinblick auf jenen ärztlichen
Aphorismus: ›vetulam non cognovi‹. Unter andern Witzen und Scherzen bekam ich
von diesen Ärzten ein altes Sprichwort zu hören, das besagte: ›In einer alten
Scheuer drischt man gut, aber mit alten Dreschflegeln richtet man nichts Ordentliches
aus.‹ Andre sagen: ›Es liegt wenig daran, wie alt das Tier ist, sondern ob es
trägt.‹ Sie kannten auch aus Erfahrung so hitzige und brünstige
alte Weiber, daß sie beim Beischlaf mit einem jungen Mann aus ihm herauszogen,
was sie nur konnten, und ihn quälten und alles aussogen, was er an Stoff oder
Saft im Leibe hatte, der besseren Befeuchtung wegen.
Ich meine jene, die des Alters halber vertrocknet sind und keine Säfte haben.
Jene Ärzte nannten mir andre Gründe; neugierige Leute können sie aber selber
darum fragen. - (
brant
)
Befeuchtung (2)
Ein Halbblutstier, der in einem Amateurkampf oder capea
bei Madrid getötet wurde,
nachdem er aber erst sein linkes Hörn befeuchtet
hat.
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Ernest Hemingway, Tod am Nachmittag. Reinbek bei Hamburg 2003 (zuerst 1932)
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