edürfnisanstalt
 

Das Geschwätz in der Bedürfnisanstalt in der Schellingstraße

Heute wurde Geld eingesammelt,
Wo ich angestellt bin, in dem Büro,
Für die Frau von jemand, der sich erhängte.
Eine Büchse ging rum. Und jeder schenkte.
Drei Mark; das ist bei uns immer so.

Es braucht niemand zu wissen, wodran ich bin.
Ich habe das Geld meiner Mutter gestohlen.
Ich habe noch gestern acht Mark für Kohlen
Bezahlt. Und die Alte stumpft doch bloß so hin.

Und bei ihrer Schwindsucht und sowieso
Kann es ja doch nicht mehr lange währen.
Ich kann auch nicht ewig fünf Menschen ernähren
Bei der Arbeit in dem Büro.
Ich möchte mal wieder eine Muhsik hören;
Das stimmt einen wieder mal froh.

  - Joachim Ringelnatz

Bedürfnisanstalt (2)

Bedürfnisanstalt (3)  In Paris, in einem Atelier auf der Rive Gauche, empfinden einige Leute gähnende Langeweile. Joseph steht auf und geht auf die Straße. Die Pissoirs empfangen ihn wie Schwestern. Durch die ausgeschnittenen Sterne in ihrem Blech überwacht er die vorüber gleitenden Schatten. Welch geheimnisvolle Sprache sprechen sie? fragt sich Boris, der sich in den Teppichen des kleinen Händlers verfangen hat, und Sullivan ist ganz allein auf dem Lande.

Die Schatten kümmern sich nicht um die Absichten der Menschen. Da entschwinden sie und gleiten zwischen die Häuser. Woher kommen sie? Schatten, Schatten, gebt acht: ihr seid die Unordnung und das Verderben.  - (lib)

 

Anstalt Bedürfnisse

 

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